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Wülfing, Ernst; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1916, 11. Abhandlung): Die Häufungsmethode — Heidelberg, 1916

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https://doi.org/10.11588/diglit.34896#0008
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8 (A. 11)

E. A. WüLFIKG:

menbängt, so darf man die extremen Werte immer noch nicht,
unterdrücken und muß entweder weiter beobachten, oder die
Sache auf sich beruhen lassen, oder schließlich die ungenauen
Werte in ihrer ganzen Breite mitteilen. Eine solche Angabe ist
wissenschaftlich viel wertvoller, als die Pseudo-Präzision, die man
in kristallographischen Arbeiten so massenhaft antrifft. Die Mühe
zur Erlangung eines Resultates steigert sich mit der Befolgung
meiner Methode allerdings ganz außerordentlich, sie wird aber
auch reichlich durch die Ergebnisse von viel größerer Sicherheit
belohnt. Und sollte eine Alethocle sich nichf schon allein deswegen
empfehlen, weil sie bei allgemeiner Anerkennung die Möglichkeit
bietet, für die Zukunft die Menge der minderwertigen Publikationen
über kristallographische Messungen zu verringern?!
Eine gewisse Schwierigkeit mag in der mehr oder weniger
willkürlichen Streichung der extremen AVerte hegen. Umsicht
und Gewissenhaftigkeit des Beobachters sind auch, hier von aus-
schlaggebender Bedeutung. Schließlich sollten die Messungen so
zahlreich ausgeführt werden, daß es für die gewünschte Genauigkeit
des Endresultates gleichgültig ist, ob die zweifelhaften Werte ein-
gerechnet oder abgestrichen werden. Wenn ich also ein Resultat
gerne auf halbe Almuten genau haben möchte, es aber durch Hinzu-
rechnung oder Wegstreichung gewisser AAArte um ganze Almuten
beeinflusse, so ist die Zahl der nicht zweifelhaften Beobachtungen
noch nicht groß genug. Entweder muß man also diese vermehren,
oder die zweifelhaften WArte beibehalten. Auf jeden Fall ver-
ringert sich die Willkür mit der deutlicher werdenden Häufung
ganz außerordentlich und läßt sich auch noch durch ein graphi-
sches Verfahren verkleinern, das die Einzelwerte besser zu über-
sehen gestattet. Dies Verfahren möchte ich hier erklären und
empfehlen. Es besteht darin, die Einzelwerte durch Längen von
Abszissen darzustellen, von diesen Abszissenlinien aber nur das
Ende durch einen Punkt zu markieren, und die Linie selbst nicht
zu zeichnen. Der Wert der Punkte wird an einer betreffenden
Skala auf der Abszissenachse erkannt. Ein Aufeinanderfallen von
Punkten bei gleichlangen Abszissen wird dadurch vermieden, daß
die Enden der betreffenden Abszissen, also unsere Punkte, über-
einandergelegt werden, wodurch ja der Längenwert der Abszissen
keine Beeinflussung erfährt. Zum näheren AArst.ändnis mögen
einige Zeichnungen dienen, die gleichzeitig die Fälle im Schema
auf Seite 6 illustrieren sollen.
 
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