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Trautz, Max; Berneis, Bruno; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1916, 8. Abhandlung): Messungen der spezifischen Wärme von CO 2, Cl 2 und SO 2 — Heidelberg, 1916

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https://doi.org/10.11588/diglit.34893#0004
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4 (A 8) M. TRAUTz and B. B&RNEis:
diese Kurve an 3 Stellen, nämlich bei der tiefsten Temperatur^
(T*= 0), bei ungefähr Zimmertemperatur und bei den höchsten
Temperaturen sich der Horizontalen asymptotisch anschmiegt,
und diese 3 Werte gerade 3/2 R, 5/2 R und 7/2 R nahe entsprechen.
Auch zur Weiterentwicklung und Prüfung dieser Theorie waren
weitere Zahlen für die spezifischen Wärmen erwünscht. Sie sind
jetzt um so willkommener, als inzwischen noch ein dritter Grund
sich eingestellt hat in dem Gesetz der Additivität der inneren Atom-
wärmen Cy—3/2R. Nach diesem Gesetz ist die Summe aller
Cy—3/2R für beide Seiten jeder chemischen Gleichung zwischen
idealen Gasen identisch. Gilt diese Beziehung streng, so bedeutet
sie offenbar im Sinn der besprochenen Isomerisationstheorie, daß
die Isomerisation sich am einzelnen Atom vollzieht^ und zwar
ganz unabhängig davon, ob und wie es chemisch gebunden ist..
Dann kommt man mit der Erfahrung vielfach in Einklang, wenn
man annimmt, daß ein Atom entweder die innere spezifische
Wärme 0 oder R/2 oder 2 R/2 haben kann. Hat es 3/2 R erreicht,,
so ist es vom Molekülverband gelöst und dieses dann der Punkt,
wo es die Flugenergie 3/2 RT besitzt. Behält man die Vorstellung
von der Atomisomerisation bei, nimmt aber nicht ihre Unabhän-
gigkeit von der Bindungsart des Atoms an, dann ergibt sich ein
Versagen der genauen Additivität von Gy—3/2R für die ge-
messenen Cy. Trotzdem kann für alle chemischen Vorgänge
die Additivität von Gy—3/2 R noch immer sehr angenähert gelten
und vielleicht entspricht dies am besten den Tatsachen. Trotz-
dem aber bleibt es auch dann durchaus möglich, daß für jeden
chemischen Vorgang, mithin auch für jedes Gleichgewicht und
jede Reaktionsgeschwindigkeit mit strenger Gültigkeit der
Additivität von Gy—3/2R gerechnet werden kann. Das wird
'dann der Fall sein, wenn während jedes chemischen Molekular-
vorgangs eine Änderung der thermischen Isomerisation der daran
beteiligten Atome ausgeschlossen ist, m. a. W. chemische Energie
dabei nicht unmittelbar in innere Wärmeenergie übergehen kannk
Wenn die daraus gezogenen Folgerungen bei Gas-Gleichgewichten
und -Reaktionsgeschwindigkeiten sich bewähren und zu brauch-
baren Ergebnissen führen, gibt dies umgekehrt eine Stütze für
die Isomerisationstheorie von Cy. In der Tat hat sich diese Vor-
aussetzung im weitesten Umfang am ganzen heutigen Beobachtungs-
material der Gas-Dynamik und -Kinetik bewährt. Nur mit ihrer
Hilfe gelingt es, aus den Zahlen für Gas-Gleichgewichte und -Reak-
 
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