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Trautz, Max; Berneis, Bruno; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1916, 8. Abhandlung): Messungen der spezifischen Wärme von CO 2, Cl 2 und SO 2 — Heidelberg, 1916

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.34893#0007
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Messungen der spezifischen Wärme von COg, Clg und SCq. (A. 8) 7
meter auf 0,01° abgelesen werden. Die Fadenkorrektion wurde
berücksichtigt. Das Calorimeter enthielt meist 2,6 Liter Benzoe-
säureaethylester. Der Durchmesser betrug 12 cm; es war außen
mit Kieselguhr, Holz und Stanniol isoliert. Die Menge der Calori-
meterflüssigkeit konnte variiert werden. Der Ester wurde durch
zweimaliges Fraktionieren bei 213° gereinigt. Seine spezifische
Wärme betrug nach mehreren Versuchen 0,3751. Das BECKMANN-
Thermometer 1 war gleichfalls mit dem Normalthermometer ver-
glichen, wurde auf Zimmertemperatur eingestellt und ebenfalls
mit der Lupe abgelesen. Beide Thermometer wurden dauernd
durch elektrische Klopfer erschüttert, um Hängenbleiben des
Fadens zu verhindern. Ein BERTHELOTscher Rührer ging 60—80
mal in der Minute im Calorimeter auf und ab. Seine Geschwin-
digkeit wurde genau konstant gehalten. Im Kalorimeter lag außer-
dem noch ein um ein Glasrohr gewickelter Platindraht von 0,1 mm
Dm. und etwa 60 cm Länge, der als Eichkörper diente bei der
elektrischen Eichung des Calorimeters. Das Calorimeter selbst
war durch Asbestpappe, Metallfolie und Watte gegen Wärme-
verlust geschützt. Die Austrittstemperatur des Gases aus ihm
konnte am Thermometer b, das in 0,1° geteilt war, noch ungefähr
auf 0,01° genau gemessen werden. Selbst bei den höchsten Strö-
mungsgeschwindigkeiten verließ das Gas das Calorimeter nie mit
einer höheren Temperatur, als sie in jenem herrschte. Das Schwe-
felsäuremanometer zeigte den Austrittsdruck an. Von da ging
das Gas zu einem geeigneten Absorptionsmittel in der Anlage
PR. Für Chlor diente eine Zinnchlorürlösung, 500 Gramm im
Liter, für SOg und COg 50-prozentige Kalilauge. Die Absorp-
tionsflaschen standen in Kühlwannen, die von einem raschen
Wasserstrom durchflossen waren. Daß die Absorption quanti-
tativ vor sich ging, zeigte die Wägung der letzten Flaschen, deren
Gewicht vollkommen konstant blieb. Das Gas durchlief jeweils
vor dem eigentlichen Versuch das Calorimeter und zweigte dann
vor der Absorptionsanlage zum Abzug ab. Der Versuch selbst
begann durch Umschaltung des Gases vom Weg zum Abzug auf
den zur Absorption und endete wieder bei der Rückumschaltung
zum Abzug. In diesem letzten Moment mußte zugleich Luft in
die Absorptionsgefäße eingeführt werden, um einen zu starken
und stoßweise auftretenden Unterdrück daselbst zu verhüten.
Diese Steuerung der Gasströme wurde durch ein Hahnsystem be-
wirkt, das Hr. Dr. A. v. DECHEND konstruiert hat. Die Umschal-
 
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