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Trautz, Max; Berneis, Bruno; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1916, 8. Abhandlung): Messungen der spezifischen Wärme von CO 2, Cl 2 und SO 2 — Heidelberg, 1916

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https://doi.org/10.11588/diglit.34893#0023
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Messungen der spezifischen Wärme von COg, CIg und SOg. (A. 8) 23

Zusammenfassung.
I. Mit der Durchströmungsmethode unter Anwendung von
Vakuumgefäßen wurde die spezifische Wärme von CQ, COg und
SOg zwischen 20° und 125° bei konstantem Druck bestimmt.
Die CQ-Werte zwischen 20° und 75°, 20° und 100°, 20° und 126°
führten in diesem Temperaturgebiet zu der Formel:
1. a) C^ = 7,39 +0,0061 t (nach PiER her.)
b) Cy = 7,63 + 0,0047 t (nach BERTHELOT her.)
Sie stimmen mit den von Hm. PiER beobachteten gut überein.
Die COg-Werte führen zu dem Ausdruck:
2. Cp =8,91 + 0,0085 t; (Cp, ig. = 8,56 nach x-Messung von
TRAUTz) und stimmen ausreichend mit den Zahlen von Herrn
LE CnATELiER zusammen. Für SOg ergab sich:
3. C^ = 9,00 +0,0074 t
in Übereinstimmung mit REGNAULT und FÜRSTENAU, wenn auch
der Temperaturkoeffizient größer ist, als beim letzteren.
Überhaupt scheint die Methode zu große Temperaturkoeffi-
zienten zu geben, was vielleicht mit den großen Strömungsgeschwin-
digkeiten zusammenhängt.
II. Es wurde gezeigt, daß bei spezifischen Wärmen unvollkom-
mener Gase die Reduktion von Cp auf Cy ideal mit einer Unsicher-
heit von 2 Proz. etwa im Ergebnis behaftet ist. Der wahrschein-
liche zufällige Fehler der Messung selbst aber fällt wohl unter
diesen Betrag.
III. Es wurde darauf hingeweisen, wie schon a. a. O. näher
auseinandergesetzt, daß die strenge Additivität der inneren Atom-
wärmen idealer Gase dann grundsätzlich für alle chemischen
Reaktionen (Gleichgewichte und Reaktionsgeschwindigkeiten)
streng gilt, wenn
1. Jedes chemische Atom nur die innere Energie 0, RT/2, RT
enthalten kann und der Temperaturgang der spezifischen Wärmen
idealer Gase nur durch die Energie-Umladung der Atome um diese
Quanten bedingt ist.
2. Wenn während aller chemischen Molekularvorgänge zwischen
idealen Gasen (und vielleicht auch in Systemen, für die das Gesetz
 
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