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Wülfing, Ernst; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1917, 12. Abhandlung): Der Viridin und seine Beziehung zum Andalusit — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.36397#0004
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(A.12)

E. A. WüLFiNG:

an dem letzteren etwas mehr numerische Werte bestimmt, weil
das gröbere Korn des Darmstädter Materials solche Messungen
etwas leichter ausführen ließ. Indessen habe ich dank den freund-
lichen Gaben des Herrn Kollegen BÄCKSTRÖM auch den schwedi-
schen Viridin genügend kennen lernen können.
Das Vorkommen von Vestana ist an Glimmerquarzit ge-
bunden, der einen ausgesprochen schiefrigen Charakter trägt
und auch wohl als ein sehr quarzreicher Glimmerschiefer bezeich-
net werden kannL Ich verdanke Herrn BÄCKSTRÖM zwei Hand-
stücke dieses Viridin-Muttergesteins mit der näheren Fundorts-
bezeichnung ,,Südlich des Sees Bäen, Kirchspiel Vanga, N. 0.
Schonen". Sie bestehen in der Hauptmenge nur aus zwei Minera-
lien: zum größeren Teil aus Quarz, zum geringeren aus hellem
Glimmer, der als Atuskovit anzusprechen ist, im Dünnschliff
vollkommen farblos, im isolierten Pulver dagegen zartrosa er-
scheint. Dunkler Glimmer fehlt vollständig. Zirkon und farbloser
Granat treten unter dem Atikroskop ganz vereinzelt auf; hierzu
gesellt sich dann noch der Viridin. Quarz und Aluskovit können
in diesem Gestein als Hauptgemengteile bezeichnet werden;
der Viridin nimmt die Stelle eines charakteristischen Uber-
gemengteils ein. An meinen beiden Handstücken tritt er wohl
an 20 bis 30 Stellen auf, wo er alsbald an seiner hellgrünen Farbe
zu erkennen ist. Eine flüchtige Betrachtung erweckt den Ein-
druck, als wenn diese Einschlüsse von % cm Breite und doppelt
so großer Länge ganz aus Viridin beständen, bis dann eine mikro-
skopische Untersuchung zeigt, daß es sich nie um kompakte Kri-
stalle, sondern um flach-prismatische bis linsenförmige Anhäu-
fungen parallel orientierter Körner und Leisten handelt.
Die einzelnen Individuen werden fast durchweg höchstens % mm
groß, erreichen auch gelegentlich Ausdehnungen von 1 mm, sind
dann aber längst nicht mehr lückenlos gewachsen. Diese Airidin-
körner sind wie gesagt recht genau parallel orientiert und laufen
größtenteils mit der Bichtung, die wir weiter unten als die Pris-
menachse kennen lernen werden, parallel zur Streckung des
Gesteins. Alan kann sich von dieser Parallelorientierung mit Hilfe
des ausgesprochenen Pleochroismus sehr leicht überzeugen, da
die tiefgelbe Farbe, die das parallel zur Prismenachse schwin-

i cf. H. BÄcnsTRöM, Yestanafältet. Kongl. Svenska Yetenskaps-Akade-
miens Handiingar. Bd. 29 (1897) Nr. 4, 8. 20—35.
 
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