Der Viridin und seine Beziehung zum Andalusit. (A. 12) 7
Man sieht sofort, daß es sich um chemisch sehr nahverwandte
Mineralien handelt. Ob die Titansäure, die im Darmstädter Viri-
din zu 1% vorkommt, dem schwedischen Mineral gänzlich fehlt,
wird vom Analytiker nicht besonders hervorgehoben. Dagegen
betont er ausdrücklich den vollständigen Mangel an Eisenoxyd,
was mir bei dem Vergleich der beiden Analysen zustatten kam
und umso wichtiger erschien, als ich sonst leicht vermutet hätte,
der höhere Mangangehalt sei auf einen ungetrennt gebliebenen
Eisengehalt zurückzuführen. Die Summe der Sesquioxyde außer
der Tonerde ist bei dem Darmstädter Viridin fast um 2% größer
als hei dem schwedischen. Das macht sich auch in der Tiefe der
Färbung und in dem etwas kräftigeren Pleochroismus des Darm-
städter Viridins bemerkbar. Möglicherweise ist aber dieser aus-
gesprochenere chromophore Charakter weniger auf den größeren
Eisen- und Mangangehalt, als auf die gleichzeitige Anwesen-
heit von Titansäure und Eisenoxyd zurückzuführen. Wir kennen
ja die absorbierenden Eigenschaften dieser Vereinigungen bei man-
chen Mineralien, z. B. beim Melanit gegenüber dem Topazolith,
der trotz seines hohen Eisenoxydgehaltes relativ farblos ist.
Bei der schwedischen Analyse sind keine Versuche angestellt
worden, die uns über die Oxydationsstufe des Mangans Aufschluß
gäben; es ist ohne weiteres angenommen, Mangan sei als Mn.^Og
vorhanden. Dagegen hat M. DiTTRiCH auf meinen Vorschlag den
experimentellen Beweis erbracht, daß es sich bei dem deutschen
Viridin in der Tat um Eisen und Mangan in Form von FegOg und
MngOg handelt. Zu diesem Zweck wurden zwei Portionen nach der
MiTSCHERLiCHschen Methode mit Schwefelsäure aufgeschlossen.
Der eine Aufschluß enthielt eine kleine, abgewogene Menge MoHR-
schen Salzes, FeSO^-(^HJgSO^-6aq, der andere Aufschluß er-
folgte ohne diese Beigabe. Dieser letztere färbte sich bei der
Titration auf den ersten Tropfen Kaliumpermanganat rot und
zeigte damit den gänzlichen Mangel an FeO an. Der Aufschluß
mit demMoHRSchen Salz aber ließ folgende Beaktionen erwarten:
Entweder war das Mangan als MnO vorhanden, dann konnte
während des Aufschließens keine Veränderung des MonRschen
Salzes eintreten, und es mußte auch bei der Titration die ganze
ursprüngliche Menge des Salzzusatzes wieder aufgefunden werden.
Oder das Mangan war im Viridin als MngOg gebunden, dann mußte
während des Aufschließens eine Elmwandlung desMoHRSC-hen Salzes
genau der Menge Mn^Og entsprechend erfolgen; diese Menge konnte
Man sieht sofort, daß es sich um chemisch sehr nahverwandte
Mineralien handelt. Ob die Titansäure, die im Darmstädter Viri-
din zu 1% vorkommt, dem schwedischen Mineral gänzlich fehlt,
wird vom Analytiker nicht besonders hervorgehoben. Dagegen
betont er ausdrücklich den vollständigen Mangel an Eisenoxyd,
was mir bei dem Vergleich der beiden Analysen zustatten kam
und umso wichtiger erschien, als ich sonst leicht vermutet hätte,
der höhere Mangangehalt sei auf einen ungetrennt gebliebenen
Eisengehalt zurückzuführen. Die Summe der Sesquioxyde außer
der Tonerde ist bei dem Darmstädter Viridin fast um 2% größer
als hei dem schwedischen. Das macht sich auch in der Tiefe der
Färbung und in dem etwas kräftigeren Pleochroismus des Darm-
städter Viridins bemerkbar. Möglicherweise ist aber dieser aus-
gesprochenere chromophore Charakter weniger auf den größeren
Eisen- und Mangangehalt, als auf die gleichzeitige Anwesen-
heit von Titansäure und Eisenoxyd zurückzuführen. Wir kennen
ja die absorbierenden Eigenschaften dieser Vereinigungen bei man-
chen Mineralien, z. B. beim Melanit gegenüber dem Topazolith,
der trotz seines hohen Eisenoxydgehaltes relativ farblos ist.
Bei der schwedischen Analyse sind keine Versuche angestellt
worden, die uns über die Oxydationsstufe des Mangans Aufschluß
gäben; es ist ohne weiteres angenommen, Mangan sei als Mn.^Og
vorhanden. Dagegen hat M. DiTTRiCH auf meinen Vorschlag den
experimentellen Beweis erbracht, daß es sich bei dem deutschen
Viridin in der Tat um Eisen und Mangan in Form von FegOg und
MngOg handelt. Zu diesem Zweck wurden zwei Portionen nach der
MiTSCHERLiCHschen Methode mit Schwefelsäure aufgeschlossen.
Der eine Aufschluß enthielt eine kleine, abgewogene Menge MoHR-
schen Salzes, FeSO^-(^HJgSO^-6aq, der andere Aufschluß er-
folgte ohne diese Beigabe. Dieser letztere färbte sich bei der
Titration auf den ersten Tropfen Kaliumpermanganat rot und
zeigte damit den gänzlichen Mangel an FeO an. Der Aufschluß
mit demMoHRSchen Salz aber ließ folgende Beaktionen erwarten:
Entweder war das Mangan als MnO vorhanden, dann konnte
während des Aufschließens keine Veränderung des MonRschen
Salzes eintreten, und es mußte auch bei der Titration die ganze
ursprüngliche Menge des Salzzusatzes wieder aufgefunden werden.
Oder das Mangan war im Viridin als MngOg gebunden, dann mußte
während des Aufschließens eine Elmwandlung desMoHRSC-hen Salzes
genau der Menge Mn^Og entsprechend erfolgen; diese Menge konnte