DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.36398#0003
Die mit dem Durchgang der Kathodenstrahlen durch Materie
verknüpften Erscheinungen sind als Ergebnis der Kraftwirkung
des elektromagnetischen Feldes der Atome auf die in dasselbe
eindringenden Elektronen für die Kenntnis dieses Feldes nnd
damit der Atomkonstitution überhaupt von grundlegender Be-
deutung. Diese Erscheinungen sind, wie bekannt, außerordentlich
mannigfaltiger Art. Wir beobachten:
1. Absorption — von jedem Schichtelement der Materie
wird ein bestimmter Bruchteil der eintretenden Elektronen fest-
gehalten, der Rest hindurchgelassen —,
2. Diffusion — der Strahlweg wird verändert; es kann dies
bis zur Umkehr der ursprünglichen Strahlrichtung führen (Rück-
diffusion, früher als ,,Reflexion" bezeichnet^) —,
3. Geschwindigkeitsverringerung — die durch die
Atome hindurchtretenden Elektronen werden verlangsamt —,
4. Sekundärstrahlbildung — neue, sekundäre Elektronen
werden aus den durchquerten Atomen ausgelöst; in Gasen ist dies
die Ursache der Leitfähigkeitserzeugung —,
5. Erregung periodischer Ätherwellen — Lichterregung
(Phosphoreszenzerregung) im durchstrahlten Medium —,
6. Erregung unperiodischer Ätherstrahlung — Aus-
lösung Röntgenscher Strahlung —,
7. Wärmeentwicklung — ein gewisser Teil der dem Katho-
denstrahl entzogenen Energie setzt sich in Wärme um —,
8. Auslösung chemischer Prozesse.
Der umfassende Einblick in die quantitativen Verhältnisse
des Gesamtvorgangs wird nicht nur durch diese Mannigfaltigkeit,
sondern auch durch die bekannte große Abhängigkeit der Erschei-
nungen von der Strahlgeschwindigkeit und der Natur der durch-
* Vgl. hierüber und über das Statthaben ,,wahrer Reflexion" P. LENARD,
Ann. d. Phys. 40, p. 424, 1913 und 41, p. 53, 1913; Heidelb. Akad. A. 13. Abh.
p. 8, 1914.
l*
verknüpften Erscheinungen sind als Ergebnis der Kraftwirkung
des elektromagnetischen Feldes der Atome auf die in dasselbe
eindringenden Elektronen für die Kenntnis dieses Feldes nnd
damit der Atomkonstitution überhaupt von grundlegender Be-
deutung. Diese Erscheinungen sind, wie bekannt, außerordentlich
mannigfaltiger Art. Wir beobachten:
1. Absorption — von jedem Schichtelement der Materie
wird ein bestimmter Bruchteil der eintretenden Elektronen fest-
gehalten, der Rest hindurchgelassen —,
2. Diffusion — der Strahlweg wird verändert; es kann dies
bis zur Umkehr der ursprünglichen Strahlrichtung führen (Rück-
diffusion, früher als ,,Reflexion" bezeichnet^) —,
3. Geschwindigkeitsverringerung — die durch die
Atome hindurchtretenden Elektronen werden verlangsamt —,
4. Sekundärstrahlbildung — neue, sekundäre Elektronen
werden aus den durchquerten Atomen ausgelöst; in Gasen ist dies
die Ursache der Leitfähigkeitserzeugung —,
5. Erregung periodischer Ätherwellen — Lichterregung
(Phosphoreszenzerregung) im durchstrahlten Medium —,
6. Erregung unperiodischer Ätherstrahlung — Aus-
lösung Röntgenscher Strahlung —,
7. Wärmeentwicklung — ein gewisser Teil der dem Katho-
denstrahl entzogenen Energie setzt sich in Wärme um —,
8. Auslösung chemischer Prozesse.
Der umfassende Einblick in die quantitativen Verhältnisse
des Gesamtvorgangs wird nicht nur durch diese Mannigfaltigkeit,
sondern auch durch die bekannte große Abhängigkeit der Erschei-
nungen von der Strahlgeschwindigkeit und der Natur der durch-
* Vgl. hierüber und über das Statthaben ,,wahrer Reflexion" P. LENARD,
Ann. d. Phys. 40, p. 424, 1913 und 41, p. 53, 1913; Heidelb. Akad. A. 13. Abh.
p. 8, 1914.
l*