Über den Kathodenstrahldurchgang durch Materie. I.
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ständen ausgeführt sind. Außerdem ist manche hierhergehörige
bedeutungsvolle Frage bisher noch gänzlich unbearbeitet ge-
blieben.
Es ist die Absicht der gegenwärtigen Untersuchung, diese
Lücken in wesentlichen Punkten so weit als möglich auszufüllen.
Sie sucht den Ablauf der Gesamterscheinung des Kathodenstrahl-
durchgangs durch Materie für Strahlen eines bestimmten, fest-
gehaltenen Geschwindigkeitsbereichs^ — 1*0 —1'75 xlCPo cm/sec
— mit höchstmöglicher Genauigkeit quantitativ zu verfolgen, in-
dem sie zunächst die Einzelvorgänge unter den auf Grund der
gegenwärtigen Gesamterfahrung und der eigenen Beobachtung
erreichbaren reinsten Bedingungen verfolgt, hierauf ihre gegen-
seitigen Beziehungen feststellt und diese mit Hinzunahme der
bereits gesicherten anderweitigen Kenntnis zu einem einheitlichen
Gesamtbild zu vereinigen versucht. Besondere Berücksichtigung
soll hierbei die wichtige Frage nach dem Energieaustausch zwischen
Elektron und Materie bezw. Elektron und Äther erfahren, für
deren Behandlung sich neuerdings auch von anderer Seite her
wertvolle Anhaltspunkte bereits ergeben haben.
Da die benutzte Strahlgeschwindigkeit eine relativ hohe ist
und die beobachtbaren Vorgänge daher auf dem gleichzeitigen
Zusammenwirken zahlreicher Atome bezw. Moleküle der Materie
beruhen, so bleiben die direkten Ergebnisse vielfach mehr summa-
rischer Art. Auf die Wirkung des einzelnen Atomfeldes wird hier-
aus in manchen Fällen durch einfache Abstraktion, in anderen durch
Zuhilfenahme der Folgerungen theoretischer Betrachtungen zu
schließen sein. Daneben werden indes weitere experimentelle
Untersuchungen an sehr langsamen Kathodenstrahlen für die
Kenntnis der elementaren Atomwirkungen von hoher Bedeutung
bleiben.
Die gegenwärtige Untersuchung schließt sich unter Erweiterung
und Vertiefung der Versuchsweise an die älteren Beobachtungen
des Verf.s über den Gegenstand an und ist seither in stetigem Fort-
schreiten begriffen. Das häufige Hinzutreten neuer Gesichtspunkte,
4 Näheres hierüber siehe im nachfolgenden I. Teil,
s A. BECKER, Ann. d. Phys. 12, p. 124, 1903; 13, p. 394, 1904; 17,
p. 381, 1905; Physik. Zeitschr. 7, p. 107, 1906; A. BECKER n. H. BAERWALD,
Heidelb. Akad. A. 4. Abh-, 1909; A. BECKER, Heidelb. Akad. A. 19. Abh.,
1910; Verh. Naturforscher-Vers. Karlsruhe p. 123, 1911 und Physik. Zeitschr.
12, p. 1020, 1911; Ann. d. Phys. 36, p. 263, 1911.
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ständen ausgeführt sind. Außerdem ist manche hierhergehörige
bedeutungsvolle Frage bisher noch gänzlich unbearbeitet ge-
blieben.
Es ist die Absicht der gegenwärtigen Untersuchung, diese
Lücken in wesentlichen Punkten so weit als möglich auszufüllen.
Sie sucht den Ablauf der Gesamterscheinung des Kathodenstrahl-
durchgangs durch Materie für Strahlen eines bestimmten, fest-
gehaltenen Geschwindigkeitsbereichs^ — 1*0 —1'75 xlCPo cm/sec
— mit höchstmöglicher Genauigkeit quantitativ zu verfolgen, in-
dem sie zunächst die Einzelvorgänge unter den auf Grund der
gegenwärtigen Gesamterfahrung und der eigenen Beobachtung
erreichbaren reinsten Bedingungen verfolgt, hierauf ihre gegen-
seitigen Beziehungen feststellt und diese mit Hinzunahme der
bereits gesicherten anderweitigen Kenntnis zu einem einheitlichen
Gesamtbild zu vereinigen versucht. Besondere Berücksichtigung
soll hierbei die wichtige Frage nach dem Energieaustausch zwischen
Elektron und Materie bezw. Elektron und Äther erfahren, für
deren Behandlung sich neuerdings auch von anderer Seite her
wertvolle Anhaltspunkte bereits ergeben haben.
Da die benutzte Strahlgeschwindigkeit eine relativ hohe ist
und die beobachtbaren Vorgänge daher auf dem gleichzeitigen
Zusammenwirken zahlreicher Atome bezw. Moleküle der Materie
beruhen, so bleiben die direkten Ergebnisse vielfach mehr summa-
rischer Art. Auf die Wirkung des einzelnen Atomfeldes wird hier-
aus in manchen Fällen durch einfache Abstraktion, in anderen durch
Zuhilfenahme der Folgerungen theoretischer Betrachtungen zu
schließen sein. Daneben werden indes weitere experimentelle
Untersuchungen an sehr langsamen Kathodenstrahlen für die
Kenntnis der elementaren Atomwirkungen von hoher Bedeutung
bleiben.
Die gegenwärtige Untersuchung schließt sich unter Erweiterung
und Vertiefung der Versuchsweise an die älteren Beobachtungen
des Verf.s über den Gegenstand an und ist seither in stetigem Fort-
schreiten begriffen. Das häufige Hinzutreten neuer Gesichtspunkte,
4 Näheres hierüber siehe im nachfolgenden I. Teil,
s A. BECKER, Ann. d. Phys. 12, p. 124, 1903; 13, p. 394, 1904; 17,
p. 381, 1905; Physik. Zeitschr. 7, p. 107, 1906; A. BECKER n. H. BAERWALD,
Heidelb. Akad. A. 4. Abh-, 1909; A. BECKER, Heidelb. Akad. A. 19. Abh.,
1910; Verh. Naturforscher-Vers. Karlsruhe p. 123, 1911 und Physik. Zeitschr.
12, p. 1020, 1911; Ann. d. Phys. 36, p. 263, 1911.