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Becker, August; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1917, 13. Abhandlung): Über den Kathodenstrahldurchgang durch Materie: Teil 1: Einleitung ; Strahlenquelle — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.36398#0011
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Über den Kathodenstrahldurchgang durch Materie. I. (A. 13) 11
Für die Untersuchung von Gasen sind beide Methoden wenig
vorteilhaft, da jede Veränderung der Versuchsbedingungen im
Beobachtungsraum auch gleichzeitig die Angaben der Kontroll-
anordnung beeinflußt. Es wurde daher eine räumliche Trennung
beider Teile erstrebt.
b) Doppelröhre: Zwei genau gleich konstruierte Einfenster-
röhren sind mit Hilfe eines kurzen und weiten an beide angeblase-
nen Zwischenstückes parallel geschaltet und mittels eines gemein-
samen Ansatzstückes an die Pumpe angeschlossen. Die beiden
Kathoden stehen durch denselben Draht mit dem gemeinsamen
Induktorium in Verbindung. Die von der einen Röhre gelieferte
Strahlung dient zur Kontrolle, die andere zur eigentlichen Messung.
Wegen der räumlichen Trennung beider Teile bleibt die Kontrolle
von Veränderungen im Untersuchungsraum jetzt völlig unabhängig.
Das Verhältnis der beiden Strahlintensitäten erweist sich als weit-
gehend konstant, solange die Vakuumverhältnisse in beiden Röhren
exakt übereinstimmend bleiben, was eine absolute Dichtheit beider
Teile voraussetzt. Die Anwendung dieser Konstruktion hat bereits
früher zu befriedigenden Ergebnissen geführt^. Eine von den
Verhältnissen des Gasraums weniger abhängige und daher weiter
gesteigerte Sicherheit der Kontrolle liefernde Modifikation dieses
Prinzips ist die folgende Anordnung.
c) Zweiseitenröhre: Die Röhre ist derart konstruiert, daß
die von den beiden freistehenden Seiten ein und derselben Kathode
ausgehenden Strahlen gleichzeitig der Beobachtung zugänglich
werden. Die beiden Bündel verlassen die Röhre durch einander
entgegengesetzt liegende Aluminiumfenster; das eine tritt dann in
eine konstant gehaltene, der Kontrolle dienende Meßanordnung,
das andere in den Hauptbeobachtungsraum ein. Das Verhältnis
beider Strahlintensitäten zeigt sich hier innerhalb langer Versuchs-
zeiten als außerordentlich konstant. Allmählich auftretende Ober-
flächenverschiedenheiten beider Kathodenhälften können sich
zwar mitunter auch hier ebenso wie bei der Doppelröhre in kleinen
Veränderungen des Intensitätsverhältnisses geltend machen. Doch
erfolgen diese meist sehr langsam und in so wenig erheblichem Maße,
daß ihr Einfluß durch geeignete Versuchsweise leicht eliminierbar
ist. Diese Konstruktion bietet für die Untersuchung von Gasen
besondere Vorteile. Sie ist hierfür dementsprechend auch schon

*7 A. BECKER, Heidelb. Akad. A. 19. Abh. 1910.
 
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