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Becker, August; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1917, 13. Abhandlung): Über den Kathodenstrahldurchgang durch Materie: Teil 1: Einleitung ; Strahlenquelle — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.36398#0017
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Über den Kathodenstrahldurchgang durch Materie. I.

(A.13) 17

schließen gestattet, so ermöglicht diese eine vollständige Trennung
der die Intensität und die Geschwindigkeit der Strahlen bestim-
menden Faktoren. Mit der Fensterröhre treten der Erreichung
dieses Zieles allerdings gewisse Schwierigkeiten entgegen, deren
Beseitigung zu erstreben sein wird.
2. Strahlgeschwindigkeit.
Für die Geschwindigkeit der erzeugten Kathodenstrahlung
ist die Höhe des während der Erzeugung vorhandenen elektro-
statischen Feldes in der Entladungsrohre maßgebend. Dieses
hängt von der Absolutgröße und vom zeitlichen Verlauf der ange-
legten Spannung während des Entladungsvorgangs ab. Für
beide bestimmend ist der Zustand der Entladungsrohre selbst;
die Art der Spannungsquelle und der Spannungszuführung spielen
jedenfalls nicht die allein ausschlaggebende Rolle.
Ist die Spannungsquelle das Induktorium, so treten natur-
gemäß mehr oder weniger ausgeprägte Spannungsschwankungen
an der Kathode auf, die bei wenig sorgfältiger Anwendung dieser
Spannungsquelle und hei geringer oder inkonstanter Evakuation
der Entladungsrohre zum Auftreten eines breiten ,,Kathoden-
strahlspektrums" führen. Diese selbstverständliche Tatsache hat
in der Literatur mehrfach die Vorstellung hervorgerufen, daß das In-
duktorium zur Herstellung einer für quantitative Versuche erforder-
lichen homogenen Kathodenstrahlung in allen Fällen ungeeignet sei.
Daß diese Vorstellung völlig unzutreffend ist, wurde bereits früher^
ausdrücklich hervorgehoben und auf Grund direkter Beobachtung
nachgewieseiFü Wenn die gegenwärtige Betrachtung auf diesen
Punkt nochmals näher eingeht, so geschieht dies nur mit Bücksicht
auf die große Wichtigkeit, welche der Frage für die Beurteilung
aller im folgenden zu beschreibenden Messungen zukommt, und in
der Absicht, durch Beibringung weiterer schärfster Nachweise
jenen Irrtum erneut ad oculos zu demonstrieren und die Exakt-
heit der Grundlagen der folgenden Untersuchungen zu erhärten.
Die vom Induktorium gelieferte Spannungsverteilung redu-
ziert sich um so mehr auf ein scharfes Maximum, je schärfer die
23 A. BECKER, Ann. d. Phys. 17. p. 388, 1905 und Heidelb. Akad. A.
19. Abh. 1910.
2s Auch die ersten Abbildungen magnetischer Spektren der Fenster-
röhre (P. LENARD, Wied. Ann. 52, p. 23, 1894) lassen bereits die Möglichkeit
der Erzeugung weitgehend homogener Strahlung erkennen.
 
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