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Becker, August; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1917, 13. Abhandlung): Über den Kathodenstrahldurchgang durch Materie: Teil 1: Einleitung ; Strahlenquelle — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.36398#0018
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18 (A-13)

A- BECKER:

Unterbrechung des Primärstromes ist. Dies erfordert neben einem
rasch und gleichmäßig wirkenden Unterbrecher die Benutzung
einer geeignet abgepaßten Primärkapazität . Für die Strahlbeschleu-
nigung kommt nun von der angelegten Spannung nur derjenige
Teil in Betracht, der während der Strahlerzeugung, d. h. während
des Entladungsvorgangs, vorhanden ist. Wird daher das Vakuum
der Röhre derart eingestellt, daß gerade nur der Scheitelwert des
Spannungsmaximums zur Entladung führt, so muß die auftretende
Strahlung als weitgehend homogen zu erwarten sein.
Als Regulator für diese Einstellung dient die erwähnte Par-
allelfunkenstrecke. Das für die resultierende Strahlung maßgebende
Zusammenwirken der beiden nebeneinandergeschalteten Gas-
widerstände werde unter getrennter Betrachtung der einzelnen
Eigenschaften dieser Strahlung näher verfolgt.
a) Größe der Strahlgeschwindigkeit. — Für diese ist
nicht nur die Länge der Parallelfunkenstrecke, sondern auch die
gleichzeitige Höhe des Vakuums maßgebend. Wird bei Konstant -
haltung einer gewissen Funkenstrecke die anfänglich zu geringe
Gasverdünnung der Röhre bis zum Einsetzen des Funkenüber-
gangs gesteigert, so wächst die Strahlgeschwindigkeit relativ stark
an. Wird nun das Vakuum noch weiter erhöht, so daß jede Induktor-
cntladung regelmäßig von Funkenübergang begleitet ist, so setzt
die Rohrentladung nicht plötzlich aus, sondern bleibt noch inner-
halb eines gewissen Bereichs des verminderten Drucks mit aller-
dings rasch abnehmender Intensität erhalten. Hierbei bleibt die
Strahlgeschwindigkeit nicht etwa eine durch die Schlagweite fest
bestimmte, sondern sie nimmt langsam wachsend dauernd zu. Bei
der raschen Spannungslieferung läßt also die Funkenstrecke wäh-
rend der Funkenausbildung noch merklich höhere Spannungs-
differenzen zu als zur Auslösung des Funkens im Minimum erfor-
derlich sind. Dies kann zwar durch Beseitigung der Funkenver-
zögerung durch ultraviolette Belichtung der negativen Funken-
kugel reduziert, aber nicht völlig vermieden werden. Daraus folgt,
daß zur Herstellung einer bestimmten Strahlgeschwindigkeit
nicht etwa die Einstellung einer entsprechenden Parallelfunken-
strecke mit darüber hinaus beliebig gesteigertem Vakuum der
Entladungsrohre genügt, sondern daß dieses Vakuum gleichzeitig
festzuhalten ist. Am leichtesten reproduzierbar und mit Rücksicht
auf die Strahlintensität am vorteilhaftesten ist nun dasjenige
Vakuum, welches auf die Funkenstrecke gerade derart eingestellt
 
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