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Becker, August; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1917, 13. Abhandlung): Über den Kathodenstrahldurchgang durch Materie: Teil 1: Einleitung ; Strahlenquelle — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.36398#0021
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Über den Kathodenstrahldurchgang durch Materie. I.

(A. 13) 21

des evakuierten Raumes von Vorteil. Die zu den gegenwärtigen
Versuchen benutzte Anordnung besitzt zu diesem Zweek ein Volu-
men von etwa 5000 ccm, und die Dichtheit ist so groß, daß ver-
gleichbare Versuche mehrere Tage lang ohne jegliche Benutzung
der Pumpe durchführbar sind und eine eingestellte Schlagweite von
mehreren Zentimetern selbst nach einer Woche noch unveränderten
Funkenübergang zeigt. Eine merkliche Änderung des Vakuums
tritt auch nicht infolge der Entladungen ein, solange es sich nur um
Entladungen mit gleichzeitigem Funkenübergang handelt (Halb-
entladung), während intensive und zahlreiche Vollentladungen
eine allmähliche Veränderung des Vakuums nicht ausschheßen
lassen. Aus diesem und einem unter c) noch zu nennenden Grunde
werden diese im allgemeinen vermieden.
. Zur Konstanthaltung der Wirksamkeit der Funkenstrecke
dient regelmäßiges Abschmirgeln der Kugeln und meist ange-
wandte Ultraviolettbelichtung derselben. Für die Konstanz der
Wirksamkeit der Kathode empfiehlt sich eine relativ dünne, beim
Stromdurchgang sich erwärmende Scheibe oder die Hinzunahme
künstlicher Trägererzeugung.
Die magnetischen Ablenkungsversuche lassen auf diese Weise
selbst nach Benutzung von mehr als 100 Entladungen noch keinerlei
Geschwindigkeitsänderungen nachweisen (vgl. den folgenden Ab-
schnitt c). Die schärfste Kontrolle ermöglichen die früher erwähn-
ten Kontrollanordnungen. Mit ihrer Hilfe läßt sich jede etwa auf-
tretende Inkonstanz sofort erkennen und beseitigen. Diese Kon-
trolle ist besonders wichtig in den Fällen, in denen die Funken-
strecke als Regulator zu versagen scheint. So zeigte sich bisweilen
nach ausgedehnten Versuchsreihen eine gesteigerte Neigung zum
Funkenübergang trotz Verringerung des Vakuums bezw. Ab-
nahme der Strahlgeschwindigkeit. Wie weit die Glaswand diese
Erscheinung beeinflußte, ist nicht mit Sicherheit zu entscheiden.
c) Homogenität der Strahlen. — Die wichtigste Frage ist
die nach der Einheitlichkeit der gelieferten Strahlgeschwindigkeit.
Es werde hierzu zunächst auf das Ergebnis neuer magnetischer
Ablenkungsversuche verwiesen, die infolge der erheblichen Größe
der benutzten Ablenkungen scharfe Einblicke gewähren.
Die Funkenstrecke sei etwa im Verhältnis 1 : 1 auf das Vakuum
eingestellt, und die negative Sekundärklemme stehe mit der Kathode
durch eine kurze Drahtleitung in direkter Verbindung. Die Eigen-
 
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