6 (A. 16)
S. EDLBACHER:
größerer Mengen von Phosphor kann diese Erscheinung nicht
verhindern. Sie findet darin ihre Erklärung, daß eine einfache
Waschvorlage nicht genügt, um allen entweichenden Jodwasser-
stoff zurückzuhalten. Verwendet man einen Apparat, der zwei
hintereinander befindliche Waschgefäße besitzt, die beide mit einer
5% Kadmiumsulfatlösung beschickt sind, so gelingt cs im Blind-
versuche auch bei stundenlang wiederholtem Abdestillieren der
Jodwasserstoffsäure ohne jede Anwendung von Phosphor,
die Bildung eines Niederschlages in der Silberlösung hintanzu-
halten.
Führt man nun unter Beobachtung dieser neu gewonnenen
Gesichtspunkte eine Bestimmung aus, so erhält man immer 1—2
Prozente zu wenig Alkyl. Dies ist nach dem oben Gesagten leicht
verständlich: PREGL und LiEB wandten bei ihren Versuchen Jod-
wasserstoff vom Volumgewichte 1*7 an und, wenn es trotzdem
gelingt, mit ihrem Verfahren richtige Werte zu erhalten, so kann
das nur auf einer Kompensation durch den unabsorbiert durch-
gehenden 111, bezw. durch Bildung von Jodcyan, wie RosER und
HowARD annehmen, beruhen^.
Schaltet man aber diese Faktoren aus, so bleibt, wie ich durch
eine lange Reihe von Versuchen gefunden habe, die Menge des
erhaltenen Alkyls etwa 1 — 2% hinter der theoretisch zu erwar-
tenden zurück.
Erst durch Anwendung von konzentrierterer J o d wa s s e r -
stoffsäure vom AVIumgewiohte P95 erhält man richtige
Werte und die neue Form des Apparates mit doppelter Waschvor-
richtung ergibt auch im blinden Versuche bei Anwendung dieser
Säure keine Abscheidung von Niederschlägen, die das Ergebnis
der Analyse erhöhen würden.
Das Zersetzen und Absaugen des erhaltenen Niederschlages
geschieht dann endlich genau nach der PREGLSchen Vorschrift.
Das neue Verfahren unterscheidet sich demnach von der
PREGL- und LiEBSchen Form in folgendem:
1. Das Erhitzen wird nicht im Vaselinbad sondern im Sandbade
vor genommen.
2. Das Erhitzungsgefäß besteht nicht aus Glas, sondern aus
Quarz und ist durch einen Schliff und zwei Federklemmen
mit dem folgenden Teile des Apparates verbunden.
^ RosER und HoWARD, Ber. d. dtsch. chem. Ges. 19, 1596 (1896).
S. EDLBACHER:
größerer Mengen von Phosphor kann diese Erscheinung nicht
verhindern. Sie findet darin ihre Erklärung, daß eine einfache
Waschvorlage nicht genügt, um allen entweichenden Jodwasser-
stoff zurückzuhalten. Verwendet man einen Apparat, der zwei
hintereinander befindliche Waschgefäße besitzt, die beide mit einer
5% Kadmiumsulfatlösung beschickt sind, so gelingt cs im Blind-
versuche auch bei stundenlang wiederholtem Abdestillieren der
Jodwasserstoffsäure ohne jede Anwendung von Phosphor,
die Bildung eines Niederschlages in der Silberlösung hintanzu-
halten.
Führt man nun unter Beobachtung dieser neu gewonnenen
Gesichtspunkte eine Bestimmung aus, so erhält man immer 1—2
Prozente zu wenig Alkyl. Dies ist nach dem oben Gesagten leicht
verständlich: PREGL und LiEB wandten bei ihren Versuchen Jod-
wasserstoff vom Volumgewichte 1*7 an und, wenn es trotzdem
gelingt, mit ihrem Verfahren richtige Werte zu erhalten, so kann
das nur auf einer Kompensation durch den unabsorbiert durch-
gehenden 111, bezw. durch Bildung von Jodcyan, wie RosER und
HowARD annehmen, beruhen^.
Schaltet man aber diese Faktoren aus, so bleibt, wie ich durch
eine lange Reihe von Versuchen gefunden habe, die Menge des
erhaltenen Alkyls etwa 1 — 2% hinter der theoretisch zu erwar-
tenden zurück.
Erst durch Anwendung von konzentrierterer J o d wa s s e r -
stoffsäure vom AVIumgewiohte P95 erhält man richtige
Werte und die neue Form des Apparates mit doppelter Waschvor-
richtung ergibt auch im blinden Versuche bei Anwendung dieser
Säure keine Abscheidung von Niederschlägen, die das Ergebnis
der Analyse erhöhen würden.
Das Zersetzen und Absaugen des erhaltenen Niederschlages
geschieht dann endlich genau nach der PREGLSchen Vorschrift.
Das neue Verfahren unterscheidet sich demnach von der
PREGL- und LiEBSchen Form in folgendem:
1. Das Erhitzen wird nicht im Vaselinbad sondern im Sandbade
vor genommen.
2. Das Erhitzungsgefäß besteht nicht aus Glas, sondern aus
Quarz und ist durch einen Schliff und zwei Federklemmen
mit dem folgenden Teile des Apparates verbunden.
^ RosER und HoWARD, Ber. d. dtsch. chem. Ges. 19, 1596 (1896).