16 (A.4)
A. BECKER:
Daß dies bei der der THOMSONsehen Theorie entnommenen
Formel keinesfalls zutrifft, ergibt sich mit größter Deutlichkeit aus
dem Versuch ihrer Anwendung auf schnelle Strahlen. Die ge-
strichelte Kurve W 1 der Fig. 1 würde den Geschwindigkeitsverlauf
bei Benutzung der von Hm. WmDDiNGTON angegebenen Konstanten
darstellen. Dagegen würde die Formel zum Verlauf W 2 führen,
wenn die Konstante von solcher Größe gewählt würde, daß die
Formel den experimentell festgelegten Gang innerhalb des ersten
Millimeters der Schicht richtig darstellteW
18. Die Genauigkeit des nntgeteiltcn Kurvenverlaufs ist
naturgemäß durch die mehr oder weniger große Sicherheit, der
gegenwärtig vorliegenden Meßdaten bestimmt. Die gegebene
mathematische Beschreibung stellt bis jetzt jedenfalls den Gang
des Geschwindigkeitsverlusts mit keiner geringeren Sicherheit dar
als die bisherige Gesamterfahrung. Wo eine künftige Ergänzung
der Meßdaten besonders wünschenswert ist, läßt der vorstehende
Überblick deutlich erkennen. Von besonderem Wert dürften Ge-
schwindigkeitsmessungen bei fortlaufend wachsender Schicht-
dicke im Gebiete kleiner und mittlerer Geschwindigkeiten sein.
Als wichtige, näher zu betrachtende Größe erscheint die Grenz-
dicke. Wenn sie auch der direkten Messung naturgemäß unzu-
gänglich bleibt — da sie wegen der gleichzeitigen Absorption prak-
tisch überhaupt nicht erreicht wird —, so vermögen Beobachtungen
der Durchlässigkeit von Schichten, wie insbesondere auch die Ab-
sorptionsmessungen, deren Betrachtung bisher noch ausgeschaltet
blieb, doch einen unteren Grenzwert zu liefern, der, wie aus Fig. 1
hervorgeht, bereits ein wertvolles Mittel zur Prüfung des Kurven-
verlaufs darstellt.
19. Soweit der Geschwindigkeitsverlust der Kathodenstrah-
lung und damit auch die Abnahme ihrer Energie nach Vorstehen-
dem durch eine einheitliche Gesetzmäßigkeit darstellbar erscheint.
2? Zur gleichen Formel bezüglich des Geschwindigkeitsverlusts wie
Hr. J. J. THOMSON scheint neuerdings Hr. N. BoHR (Phil. Mag. [6] 80, p. 581,
1915) auf theoretischem Wege gekommen zu sein, sofern er die Geschwindig-
keitsabnahme umgekehrt proportional der 3. Potenz der Geschwindigkeit
angiebt. Daß dies den tatsächlichen Verhältnissen nicht entspricht, ist im
obigen deutlich gezeigt. Den Versuch einer experimentellen Bestätigung
scheint dagegen kürzlich noch Hr. W. F. RAWLixsoN (Phil. Mag. [6] 80.
p. 627, 1915) gemacht zu haben (in welchem Geschwindigkeitsbereich ist leider
unbekannt). Beide Arbeiten sind zur Zeit im Original unzugänglich.
A. BECKER:
Daß dies bei der der THOMSONsehen Theorie entnommenen
Formel keinesfalls zutrifft, ergibt sich mit größter Deutlichkeit aus
dem Versuch ihrer Anwendung auf schnelle Strahlen. Die ge-
strichelte Kurve W 1 der Fig. 1 würde den Geschwindigkeitsverlauf
bei Benutzung der von Hm. WmDDiNGTON angegebenen Konstanten
darstellen. Dagegen würde die Formel zum Verlauf W 2 führen,
wenn die Konstante von solcher Größe gewählt würde, daß die
Formel den experimentell festgelegten Gang innerhalb des ersten
Millimeters der Schicht richtig darstellteW
18. Die Genauigkeit des nntgeteiltcn Kurvenverlaufs ist
naturgemäß durch die mehr oder weniger große Sicherheit, der
gegenwärtig vorliegenden Meßdaten bestimmt. Die gegebene
mathematische Beschreibung stellt bis jetzt jedenfalls den Gang
des Geschwindigkeitsverlusts mit keiner geringeren Sicherheit dar
als die bisherige Gesamterfahrung. Wo eine künftige Ergänzung
der Meßdaten besonders wünschenswert ist, läßt der vorstehende
Überblick deutlich erkennen. Von besonderem Wert dürften Ge-
schwindigkeitsmessungen bei fortlaufend wachsender Schicht-
dicke im Gebiete kleiner und mittlerer Geschwindigkeiten sein.
Als wichtige, näher zu betrachtende Größe erscheint die Grenz-
dicke. Wenn sie auch der direkten Messung naturgemäß unzu-
gänglich bleibt — da sie wegen der gleichzeitigen Absorption prak-
tisch überhaupt nicht erreicht wird —, so vermögen Beobachtungen
der Durchlässigkeit von Schichten, wie insbesondere auch die Ab-
sorptionsmessungen, deren Betrachtung bisher noch ausgeschaltet
blieb, doch einen unteren Grenzwert zu liefern, der, wie aus Fig. 1
hervorgeht, bereits ein wertvolles Mittel zur Prüfung des Kurven-
verlaufs darstellt.
19. Soweit der Geschwindigkeitsverlust der Kathodenstrah-
lung und damit auch die Abnahme ihrer Energie nach Vorstehen-
dem durch eine einheitliche Gesetzmäßigkeit darstellbar erscheint.
2? Zur gleichen Formel bezüglich des Geschwindigkeitsverlusts wie
Hr. J. J. THOMSON scheint neuerdings Hr. N. BoHR (Phil. Mag. [6] 80, p. 581,
1915) auf theoretischem Wege gekommen zu sein, sofern er die Geschwindig-
keitsabnahme umgekehrt proportional der 3. Potenz der Geschwindigkeit
angiebt. Daß dies den tatsächlichen Verhältnissen nicht entspricht, ist im
obigen deutlich gezeigt. Den Versuch einer experimentellen Bestätigung
scheint dagegen kürzlich noch Hr. W. F. RAWLixsoN (Phil. Mag. [6] 80.
p. 627, 1915) gemacht zu haben (in welchem Geschwindigkeitsbereich ist leider
unbekannt). Beide Arbeiten sind zur Zeit im Original unzugänglich.