Über Ausleuchtung und Tilgung der Phosphore durch Licht. I. (A. 5) 7
ins Auge gefaßte wohldefinierte Ausleuchtung ist
von Lichtsumme aus dem Phosphor; die gegebenenfalls und
meistens nebenherlaufende Tilgung ist dagegen Femic^nng
von Lichtsumme; beide geben natürlich das Resultat des Fehlens
von Lichtsumme im Phosphor und somit der Verdunkelung oder
Auslöschung seines Leuc.htens, nur daß dies Resultat in ganz ver-
schiedenen Weisen erreicht wird. Im Falle der Ausleuchtung ent-
weicht die Energie, welche von der Erregung her als Lichtsumme
im Phosphor aufgespeichert war, in Gestalt von Lichtstrahlung
aus ihnV; im Falle der Tilgung ist anzunehmen, daß das Energie-
äquivalent der verlorenen Lichtsumme eine (natürlich für gewöhn-
lich geringfügige) Erwärmung des Phosphors ist.
Die gegenwärtig zu einem gewissen Abschluß gelangte Unter-
suchung des mit den eben skizzierten Vorgängen zusammen-
hängenden, sehr umfassenden Erscheinungsgebietes soll in vier
Teilen behandelt werden.
Uber den Mechanismus der Vorgänge. — Revor wir im
zweiten Abschnitt dieses ersten Teiles den Gang der Experimental-
untersuchung mitteilen und im dritten Abschnitt die mathe-
matische Theorie des Gegenstandes entwickeln, sei hier Einiges
über die Vorstellungen angegeben, die den Mechanismus der Vor-
gänge betreffen. Wir fassen dabei in bezug auf Erregung, Auf-
speicherung und Abklingung bereits gut Begründetes kurz zu-
sammen, wonach auch die Ausleuchtung keine Schwierigkeit
bietet. Den anderen Vorgang, dessen quantitative Untersuchung
ebenfalls erst jetzt begonnen hat, die Tilgung, behandeln wir nach
Mitteilung des Reobachtungsmateriales am Schlüsse des dritten
Teiles. Die Energieverhältnisse betreffend kommen wir auf eine
neue, hier sogleich mitzuteilende Vorstellung, welche die von uns
früher gefundenen hohen Ökonomiekoeffizienten der Phosphore
vielleicht weniger verwunderlich erscheinen läßt, als bisher, sie
aber in guten Zusammenhang mit sonst Gekanntem, namentlich
auch mit den Vorgängen in Metallflammen bringt. Die verfeiner-
ten Vorstellungen über die Struktur der Phosphoreszenzzentren,
zu welchen wir im vierten Teile gelangen, führen wir insoweit
ebenfalls schon von Anfang ein, als dadurch eine treffendere Aus-
s Die Vollständigkeit der Aufspeicherung und der Wiederentweichung
der Lichtsumme ist quantitativ untersucht (Lichts. 1912, Absol. Mess. 1913,
Lichtabs. 1914).
ins Auge gefaßte wohldefinierte Ausleuchtung ist
von Lichtsumme aus dem Phosphor; die gegebenenfalls und
meistens nebenherlaufende Tilgung ist dagegen Femic^nng
von Lichtsumme; beide geben natürlich das Resultat des Fehlens
von Lichtsumme im Phosphor und somit der Verdunkelung oder
Auslöschung seines Leuc.htens, nur daß dies Resultat in ganz ver-
schiedenen Weisen erreicht wird. Im Falle der Ausleuchtung ent-
weicht die Energie, welche von der Erregung her als Lichtsumme
im Phosphor aufgespeichert war, in Gestalt von Lichtstrahlung
aus ihnV; im Falle der Tilgung ist anzunehmen, daß das Energie-
äquivalent der verlorenen Lichtsumme eine (natürlich für gewöhn-
lich geringfügige) Erwärmung des Phosphors ist.
Die gegenwärtig zu einem gewissen Abschluß gelangte Unter-
suchung des mit den eben skizzierten Vorgängen zusammen-
hängenden, sehr umfassenden Erscheinungsgebietes soll in vier
Teilen behandelt werden.
Uber den Mechanismus der Vorgänge. — Revor wir im
zweiten Abschnitt dieses ersten Teiles den Gang der Experimental-
untersuchung mitteilen und im dritten Abschnitt die mathe-
matische Theorie des Gegenstandes entwickeln, sei hier Einiges
über die Vorstellungen angegeben, die den Mechanismus der Vor-
gänge betreffen. Wir fassen dabei in bezug auf Erregung, Auf-
speicherung und Abklingung bereits gut Begründetes kurz zu-
sammen, wonach auch die Ausleuchtung keine Schwierigkeit
bietet. Den anderen Vorgang, dessen quantitative Untersuchung
ebenfalls erst jetzt begonnen hat, die Tilgung, behandeln wir nach
Mitteilung des Reobachtungsmateriales am Schlüsse des dritten
Teiles. Die Energieverhältnisse betreffend kommen wir auf eine
neue, hier sogleich mitzuteilende Vorstellung, welche die von uns
früher gefundenen hohen Ökonomiekoeffizienten der Phosphore
vielleicht weniger verwunderlich erscheinen läßt, als bisher, sie
aber in guten Zusammenhang mit sonst Gekanntem, namentlich
auch mit den Vorgängen in Metallflammen bringt. Die verfeiner-
ten Vorstellungen über die Struktur der Phosphoreszenzzentren,
zu welchen wir im vierten Teile gelangen, führen wir insoweit
ebenfalls schon von Anfang ein, als dadurch eine treffendere Aus-
s Die Vollständigkeit der Aufspeicherung und der Wiederentweichung
der Lichtsumme ist quantitativ untersucht (Lichts. 1912, Absol. Mess. 1913,
Lichtabs. 1914).