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Lenard, Philipp [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1918, 11. Abhandlung): Über Ausleuchtung und Tilgung der Phosphore durch Licht: 4. Molekulare Eigenschaften der Phosphoreszenzzentren; Anteil der Wärmebewegung an der Abklingung; Gesamtinhaltsübersicht — Heidelberg, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.36430#0014
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14 (A. 11)

P. LENARD .

Man erhält hiermit die in der 6. Spalte der Tab. XI verzeich-
neten Werte der Energieisolation, welche, wie man sieht, für alle
hier betrachteten Zentrengrößen nicht sehr verschieden sind,
und welche wir daher zuerst ihrer Größenordnung nach überhaupt
betrachten.
2. Vergleichung mit der Wärmeleitung. — Vor allem
muß die außerordentliche Höhe der Encrgicisolation der Zentren
als auffallend bezeichnet werden. Es kann zum Vergleich die
Energieweitergabe bei der Wärmeleitung herangezogen werden,
wenn man den Radius des (kugelförmig gedachten) Zentrums
kennt, wofür wir den w. u. gefundenen Wert r = 9 - 10"^ cm (für
die Zentren mittlerer Größe) annehmen. Es kommt dabei für den
Fall des erhitzten Zentrums, das rings von den Molekülen des
Füllmaterials umgeben ist, das Zimmertemperatur hat, auf welchen
Fall a sich bezieht, als Strecke des Temperaturgefälles der Größen-
ordnung nach 2 r und als Fläche der Energieabgabe 4 r^ 7? in
Betracht, wonach man aus der Encrgieisolation a die gewöhn-
liche Konstante der Wärmeleitungsfähigkeit findet: 2r/4U7T:a -
1/2 r x a = 2 - 10"^ grcal/"G. Sek. cm. Hiergegen sind selbst die
geringsten Wärmeleitungsfähigkeiten bekannter Stoffe noch außer-
ordentlich groß; so wird angegeben für Porzellan 0*0025, für Gläser
0*002, für Schwefel 0*0007, für Horn 0*00001 in derselben Einheit,
und selbst der letztere Wert, welcher einem Körper von wahr-
scheinlich auch sehr großen Molekülen angehört, wie es die Phos-
phoreszenzzentren sind, ist noch 5-1(P mal so groß, als wir ihn
für diese finden^.
3. Annahmen über den Zentrenbau. — Bleiben wir
trotz dieses auffallenden Resultates bei den Vorstellungen, welche
uns bisher gut geleitet haben, so muß nach den Umständen ge-
sucht werden, welche die Wärmeleitung bei der Energieabgabe
der Absorption (Tab. XI), noch mindestens W der vollen Lichtsumme vor-
handen war und der verlorene Teil fast ausschließlich den Zentren kürzester
Dauer zugehört, die schnell mit allen 4 Elektronen abgeklungen sind, so trifft
die Annahme, daß bei sämtlichen noch erregten Zentren noch alle 4 Elektro-
nen aufgespeichert seien, jedenfalls angenähert zu. Nach unserer in Abschn. 5
entwickelten Vorstellung, daß die Polarisation des Zentrums, wenn überhaupt
vorhanden, nahe das ganze Zentrum ergreift, ist übrigens der absorbierende
Querschnitt des Zentrums solange nahe gleich dem vollen Querschnitt, also in
Gl. 3,4b und 4c n = 4 zu setzen, als überhaupt noch Erregung vorhanden ist.
369 Auch bei dem Grenzwert von a, welchen wir für kleinste d-Zentren
berechnen (Note 388), fällt die Vergleichung fast ebenso aus.
 
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