8 (A. 12)
F. HtMSTEDT:
bei Nitrobenzol schwerlich streng erfüllt ist. Aber anderseits
weist der Umstand, daß bei einer ganzen Reihe von Flüssigkeiten,
bei denen die eben bezeichnete Unsicherheit nicht besteht, sich
für das Verhältnis von B/K ein Wert ergibt, der zwischen 2 und 3
liegt, darauf hin, daß auch der oben berechnete nicht sehr von
dem wahren Werte abweichen kann.
Man steht also hier vor der Tatsache, daß das Experiment
n — n
für —^- einen Wert ergibt, der gut mit dem von der LAK-
n° — n
MOR-LANGEViN sehen Theorie geforderten übereinstimmt, voraus-
gesetzt, daß man die Elektrostriktion vernachlässigt und daß
anderseits der nach der Theorie der Elektrostriktion berechnete
Wert eine nicht zu vernachlässigende Größe ergibt.
Der nächstliegende Gedanke, diesen Widerspruch zu erklären,
ist wohl der, daß sich bei Flüssigkeiten mit größerer Leitfähigkeit,
wie sie Nitrobenzol verglichen mit Schwefelkohlenstoff tatsäch-
lich besitzt, die Elektrostriktion nicht nur bei Benutzung elektri-
scher Schwingungen, sondern auch im konstanten Felde nicht
ausbilden kann. Mit dieser Vorstellung stehen in Einklang die
Ergebnisse der Versuche, bei denen ich Mischungen von Nitro-
benzol mit gut isolierenden Substanzen, wie Benzol, Petroläther,
Hexan untersucht habe. Der Zusatz einer dieser Substanzen
bewirkt stets ein Anwachsen des Widerstandes und ebenso des
n — n
Zahlenwertes für — — . Während reines Nitrobenzol für dies
n.-n
Verhältnis den Wert —1,92 ergeben hatte, ergab Nitrobenzol mit
5% Hexan den Wert —2,15. Bei Zusatz von 30% Hexan ergab
sich —3,5, und eine Mischung von 90 Teilen Hexan mit 10 Teilen
Nitrobenzol ergab —3,8, und Hexan mit einem Zusatz von 2—3%
Nitrobenzol eine Mischung, die gut isolierte, verhielt sich genau
wie Schwefelkohlenstoff, d. h. sie ergab den Wert —4L
Nicht unerwähnt darf ich aber lassen, daß eine andere Beobach-
tung, die ich Gelegenheit hatte, bei den eben beschriebenen Ver-
suchen zu machen, gegen die Annahme zu sprechen scheint, daß
i Anmerkung: Nicht unerwähnt möchte ich lassen, daß die Mischun-
gen, welche bis 10% Hexan enthielten, mit der Hochspannungsmaschine
untersucht werden konnten und sehr sichere Ablesungen ermöglichten. Von
20% an mußte, um die erforderlichen höheren Spannungen zu erhalten,
die Elektrisiermaschine benutzt werden, und die Messungen von 30% bis
95% sind nicht mit der gleichen Genauigkeit ausführbar
F. HtMSTEDT:
bei Nitrobenzol schwerlich streng erfüllt ist. Aber anderseits
weist der Umstand, daß bei einer ganzen Reihe von Flüssigkeiten,
bei denen die eben bezeichnete Unsicherheit nicht besteht, sich
für das Verhältnis von B/K ein Wert ergibt, der zwischen 2 und 3
liegt, darauf hin, daß auch der oben berechnete nicht sehr von
dem wahren Werte abweichen kann.
Man steht also hier vor der Tatsache, daß das Experiment
n — n
für —^- einen Wert ergibt, der gut mit dem von der LAK-
n° — n
MOR-LANGEViN sehen Theorie geforderten übereinstimmt, voraus-
gesetzt, daß man die Elektrostriktion vernachlässigt und daß
anderseits der nach der Theorie der Elektrostriktion berechnete
Wert eine nicht zu vernachlässigende Größe ergibt.
Der nächstliegende Gedanke, diesen Widerspruch zu erklären,
ist wohl der, daß sich bei Flüssigkeiten mit größerer Leitfähigkeit,
wie sie Nitrobenzol verglichen mit Schwefelkohlenstoff tatsäch-
lich besitzt, die Elektrostriktion nicht nur bei Benutzung elektri-
scher Schwingungen, sondern auch im konstanten Felde nicht
ausbilden kann. Mit dieser Vorstellung stehen in Einklang die
Ergebnisse der Versuche, bei denen ich Mischungen von Nitro-
benzol mit gut isolierenden Substanzen, wie Benzol, Petroläther,
Hexan untersucht habe. Der Zusatz einer dieser Substanzen
bewirkt stets ein Anwachsen des Widerstandes und ebenso des
n — n
Zahlenwertes für — — . Während reines Nitrobenzol für dies
n.-n
Verhältnis den Wert —1,92 ergeben hatte, ergab Nitrobenzol mit
5% Hexan den Wert —2,15. Bei Zusatz von 30% Hexan ergab
sich —3,5, und eine Mischung von 90 Teilen Hexan mit 10 Teilen
Nitrobenzol ergab —3,8, und Hexan mit einem Zusatz von 2—3%
Nitrobenzol eine Mischung, die gut isolierte, verhielt sich genau
wie Schwefelkohlenstoff, d. h. sie ergab den Wert —4L
Nicht unerwähnt darf ich aber lassen, daß eine andere Beobach-
tung, die ich Gelegenheit hatte, bei den eben beschriebenen Ver-
suchen zu machen, gegen die Annahme zu sprechen scheint, daß
i Anmerkung: Nicht unerwähnt möchte ich lassen, daß die Mischun-
gen, welche bis 10% Hexan enthielten, mit der Hochspannungsmaschine
untersucht werden konnten und sehr sichere Ablesungen ermöglichten. Von
20% an mußte, um die erforderlichen höheren Spannungen zu erhalten,
die Elektrisiermaschine benutzt werden, und die Messungen von 30% bis
95% sind nicht mit der gleichen Genauigkeit ausführbar