Nachstehende Untersuchung wurde im Sommer 1910 be-
gonnen. Im Laufe des Wintersemesters brach ich meine Versuche
ab, als ich Kenntnis erhielt von einem Patent^, das Herrn D. HEL-
BiG, Rom, am 17. September 1910 erteilt wurde, welches genau
das von mir schon seit Monaten bearbeitete und nachstehend
näher beschriebene Verfahren der Verbrennung des Stickstoffs
der Luft in der elektrischen Hochspannungsflamme zum Gegen-
stand hatte.
Meine Versuchsergebnisse hatte ich bisher nicht veröffent-
licht, weil ich glaubte, Herr HELBiG würde selbst über seine
diesbezüglichen Arbeiten näher berichten. Da bis heute von seiner
Seite keine weitere Mitteilung erfolgte, wollte ich es nicht unter-
lassen die von mir gefundenen experimentellen Daten hier zu
publizieren.
Nach dem Verfahren von BiRKELAND und EYDE^ zur
Oxydation des Stickstoffs der Luft wird der zwischen zwei
Elektroden erzeugte Wechselstrom-Hochspannungslichtbogen mit-
tels der Kraftlinien eines Elektromagneten, dessen Pole zwischen
diesen Elektroden und senkrecht zu ihnen angeordnet sind, zu
einer Flammenscheibe auseinandergeblasen. Diese Flamme brennt
in einem schmalen, kreisförmigen Ofenraum, in welchen die zu
verbrennende Luft eingeblasen wird.
Die Erzeugung des starken magnetischen Feldes zur Her-
stellung der BiRKELAND- und FYDEschen Flammenscheibe erfor-
dert große elektrische Energie. Mein Bestreben war diese Energie
zu sparen und sie für die eigentliche Stickstoffoxydation nutzbar
zu machen. Auf folgendem Wege gelang die Lösung dieser Aufgabe:
An Stelle der magnetischen Kraftlinien zur Ausbreitung des
Hochspannungs-Lichtbogens benutzte ich die Wirkung zweier
coaxial aufeinander prallenden Luftströme, welche aus Düsen aus-
strömten, die, wie die Pole des Elektromagneten bei BiRKELAND
1 Kl. 12 i. Nr. 225 239.
2 X. 1. Elektroch. ü, 252 [1905].
gonnen. Im Laufe des Wintersemesters brach ich meine Versuche
ab, als ich Kenntnis erhielt von einem Patent^, das Herrn D. HEL-
BiG, Rom, am 17. September 1910 erteilt wurde, welches genau
das von mir schon seit Monaten bearbeitete und nachstehend
näher beschriebene Verfahren der Verbrennung des Stickstoffs
der Luft in der elektrischen Hochspannungsflamme zum Gegen-
stand hatte.
Meine Versuchsergebnisse hatte ich bisher nicht veröffent-
licht, weil ich glaubte, Herr HELBiG würde selbst über seine
diesbezüglichen Arbeiten näher berichten. Da bis heute von seiner
Seite keine weitere Mitteilung erfolgte, wollte ich es nicht unter-
lassen die von mir gefundenen experimentellen Daten hier zu
publizieren.
Nach dem Verfahren von BiRKELAND und EYDE^ zur
Oxydation des Stickstoffs der Luft wird der zwischen zwei
Elektroden erzeugte Wechselstrom-Hochspannungslichtbogen mit-
tels der Kraftlinien eines Elektromagneten, dessen Pole zwischen
diesen Elektroden und senkrecht zu ihnen angeordnet sind, zu
einer Flammenscheibe auseinandergeblasen. Diese Flamme brennt
in einem schmalen, kreisförmigen Ofenraum, in welchen die zu
verbrennende Luft eingeblasen wird.
Die Erzeugung des starken magnetischen Feldes zur Her-
stellung der BiRKELAND- und FYDEschen Flammenscheibe erfor-
dert große elektrische Energie. Mein Bestreben war diese Energie
zu sparen und sie für die eigentliche Stickstoffoxydation nutzbar
zu machen. Auf folgendem Wege gelang die Lösung dieser Aufgabe:
An Stelle der magnetischen Kraftlinien zur Ausbreitung des
Hochspannungs-Lichtbogens benutzte ich die Wirkung zweier
coaxial aufeinander prallenden Luftströme, welche aus Düsen aus-
strömten, die, wie die Pole des Elektromagneten bei BiRKELAND
1 Kl. 12 i. Nr. 225 239.
2 X. 1. Elektroch. ü, 252 [1905].