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Müller, Ernst; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1918, 6. Abhandlung): Versuche über die Stickoxydbildung aus Luft im zerblasenen Hochspannungslichtbogen — Heidelberg, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.36425#0009
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Versuche über die Stickoxydbildung aus Luft.

(A. 6) 9

Die Entnahme einer Gasprobe geschah folgendermaßen: Die
Pipette P, deren Volumen v durch Auswägen mit Wasser bestimmt
worden war, wurde an das T Rohr d gasdicht angesetzt, Hähne
(15) und (17) geschlossen, (16), (18) und (19) offen. Mittels einer
Wasserstrahlpumpe wurde nun die Pipette P evakuiert und der
Druck p, der m ihr noch enthaltenen Luft nach dem Schließen
des Hahns (19) an Alanometer III abgelesen. Nachdem durch Re-
gulieren des Drosselventils (2) eine bestimmte Luftgeschwindig-
keit eingestellt war, während der Rogen brannte, wurde nach
etwa einer Minute Betriebszeit, nach welcher man sicher sein
konnte, daß der ganze Apparat durch das Reaktionsgasgemenge
völlig ausgespült war, der Hahn (15) ganz vorsichtig geöffnet und
während der ganzen Dauer des Versuchs eine Durchschnittsgas-
probe in die Pipette P gesaugt. Nun wurde Hahn (15) geschlossen
und hierauf der Versuch durch Ausschalten des elektrischen Stro-
mes und Schließen des Ventils (2) unterbrochen. Die Dauer des
Versuches wurde mit der Sekundenuhr gemessen. Nach 10 Minu-
ten, die zur Ausgleichung der Temperatur vor und nach dem
Versuch genügten, wurde der Gasdruck pg in der Pipette P mittels
Manometer III gemessen.

Die entnommene Gasmenge v^ betrug somit v^ = v -

(P^-Pi)
b

ccm,

auf Normalbarometerstand u.O" reduziert: VygQ = v

(Pa-Pi)-273
-ccm
760 (273+t)

Den Gehalt an Stickoxyd in der entnommenen Gasprobe er-
mittelte ich nach dem Vorgang von F. 11 \ur n'. ln die abgenom-
mene Pipette wurden 50 ccm kohlensäurefreies Wasser mit 0.1 ccm
Perhydrol gebracht. Nach dreistündigem Schütteln auf der
Schüttelmaschine ward alles Stickoxyd bzw. Stickstoffdioxyd in
Salpetersäure verwandelt, entsprechend den beiden Gleichungen:
1) NO + O (überschüssige Luft) =NOg; 2) 2NO2 + H2O + O (Per-
hydrol) =2HNOg.

Nun wurde der Pipetteninhalt mit

n


Earytwasser unter Ver-

wendung von Phenolphtaleln als Indikator titriert und die gefun-
dene Säure auf Stickoxyd umgerechnet. Aus dem Vol. V 0^,760mm
der Gasprobe und dem Ergebnis der Titration wurde der Prozent-

* Z. f. Elektroch. Al 7, 805 [1910].
 
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