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Uller, Karl; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1919, 10 Abhandlung): Eine Kritik der Elektrodynamik und Relativistik — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.36500#0011
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Eine Kritik der Elektrodynamik und Relativistik.

(A.10) 11

relative Bewegungen materieller Körper, wozu auch das Vakuum
und Bezugsgerüste gehören, in Betracht. Nach ihr spielen sich
die elektromagnetischen Vorgänge in der Materie ah. Bewegt sich
die Materie für den Beobachter, so erscheinen ihm diese mit der
Materie fortgeführt. Die Elektrizitätsmenge ist invariant und
ebenso die Kraft auf einen elektrischen und magnetischen Ein-
heitspöh Die Deduktion n = 0 führt auf die MAXWELL sehen Ru he-
gleichungen. In der Elektrodynamik von MiNKOWSKi fin-
den wir die gleichen Vorstellungen formuliert ; jedoch ist hier die
Kraft auf einen Einheitspol aus gewissen Gründen auch vom Be-
wegungszustande, desselben abhängig gemacht. Sie ist somit nicht
eine Ausgestaltung der HERTZSchen, sondern ein Neubau mit Ver-
wendung alter Stücke. Würde die IdERTZSche Theorie nicht physi-
kalischen Widerspruch herausgefordert haben, so hätte man sie
als richtig, wenn auch der Verfeinerung zu unterwerfen, bezeichnet.
Nach dem Fehlschlag der HERTZSchen Theorie und nach
anderen Versuchen zur Theorie der Elektrodynamik zu gelangen,
stellte sich nun der neue Gedanke ein:
die F e 1 d g 1 e i c h u n g e n für bewegte Körper ledig-
lich als die T r a n s p o s i t i o n der F e 1 d g 1 e i c h u n g e n für
ruhende Körper, der M A x w E L L s c h e n, a u f z u f a s s e n.
Er forderte, daß durch eine passende Substitution der Raum-
zeitkoordinaten und durch passende Verknüpfungen zwischen den
Feldstärken der Ruhe einerseits und denen der Bewegung ander-
seits sowie durch etwa sonst notwendige Festsetzungen die Ge-
samtheit der MAXWELL sehen Feldgleichungen in sich selbst über-
geführt werde.
Das war ein gewagter Schritt, obgleich man seine Möglichkeit
an der klassischen Mechanik beweisen konnte. Denn es ist zu be-
denken, daß selbst die Raumzeit-Verknüpfungen unsicher sind,
einfach weil unsere Raumzeit-Vorstellungen problematisch sind,
so sehr, daß man umgekehrt bei einem befriedigenden Erfolg
nicht anstehen wird, unsere Raumzeit-Vorstellungen der mathe-
matischen und physikalischen Theorie anzupassen. Für diesen
Wurf nach dem Unbekannten gibt es aber eine erste, kinemati-
sche Kontrolle: man hat die Theorie daraufhin zu prüfen, ob
aus ihr eine den Erfahrungen nicht zuwiderlaufende Welle ent-
springt. Denn es ist zu beachten, daß jede Theorie sich in Feld-
 
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