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Buchner, Luise; Salomon-Calvi, Wilhelm; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1919, 4. Abhandlung): Die Lagerungsform des Westerwälder Sohlbasaltes — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.36494#0003
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Von den zahlreichen Braunkohlenvorkommnissen des Wester-
waides werden zurzeit nur noch einige wenige im ,, Hohen Wester-
wald" in der Umgehung der Kreisstadt Marienberg technisch
ausgebeutet. Es sind die Gruben Alexandria, Nassau, Viktoria
und Wilhelmszeche, die noch in Betrieb sind und deren unter-
irdische Aufschlüsse es ermöglichen die geologischen Verhältnisse
genauer kennen zu lernen.
Den Untergrund des ganzen Gebirges bildet das Unterdevon,
das den unteren Coblenz-Schichten angehört und aus Grauwacken,
Tonschiefern und Quarziten besteht. Darüber lagert das Tertiär,
die sogenannte ,,Westerwälder Braunkohlenformation". Sic be-
steht hauptsächlich aus Tonen und Braunkohlen. Im unteren Teile
dieser Schichtrcihc, unter den Hauptkohlenflözen, ist ein Basalt
eingeschaltet, der infolge dieser Lagerung in der Literatur unter
dem Namen ,,Sohlbasalt" geht. Überlagert wird das ganze von
dem ,,Dachbasalt". Aus diesem bestehen die platcauartigcn Bücken
und Bergzüge des Wcsterwaldes.
Die beiden Basalte sind in der Literatur fast stets als zwei
Decken aufgefaßt worden. Nur einige wenige ältere Forscher,
wie K. C. v. LEONHARD, ERDREICH usw. vermuteten ein nach-
trägliches Eindringen des Sohibasaltcs. Aber selbst ÄNGELBis,
der Verfasser der letzten eingehenderen Arbeit über das Gebiet,
beschreibt in den Erläuterungen zur geologischen Karte, Blatt
Marienberg, die beiden Basalte als Decken.
Als wir mit dem Studium der Westerwälder Braunkohlen
beschäftigt waren, fiel uns auf, daß eine Reihe von Beobachtungen
mit der Auffassung des Sohlbasaltes als Decke nicht stimmten.
Daher veranlaßte der eine von uns (SALOMON) die andere (BucuNER)
durch eingehende Untersuchungen an Ort und Stelle den Sach-
verhalt aufzuklären. Insbesondere richteten wir unser Augenmerk
darauf, ob die Begrenzung des Sohibasaltcs gegenüber der han-
genden Kohle nicht auf ein jüngeres AJtcr des Basaltes deutet
und ob nicht, wie aus manchen* Angaben der älteren Literatur
her vor zu gehen schien, die hangende Kohle durch den liegenden
Basalt verändert sei.
 
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