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Wülfing, Ernst; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1919, 5. Abhandlung): Numerische Apertur und Winkel der optischen Achsen — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.36495#0003
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Vor kurzem habe ich zwei neue WiNKELSche Objektive zur
Beobachtung im konvergenten Licht beschrieben (Heidelb. Akad.
Wiss., 6. Abh., 1918), die gegenüber den bisherigen Systemen
einige Vorzüge besitzen. Diese als Awi-Systeme (Achsen-Winkel-
Immersions-Systeme) bezeichneten Objektive erreichen die hohe
numerische Apertur von mindestens 1.50 und sind in ihren Quali-
täten als Mikroskopobjektive im Gegensatz zu älteren Systemen
mit ähnlichen Aperturverhältnissen so gut durchkonstruiert, daß
sie auch kleine Objekte zu erkennen und einzustellen erlauben,
daß sie also auch in der Dünnschliff-Petrographie bei Unter-
suchungen im konvergenten Licht Vei Wendung finden könncnk
Mit der weiteren Einführung dieser Awi-Systeme in das
mikroskopische Instrumentarium des Mineralogen und Petro-
graphen kann die etwas vernachlässigte diagnostische Verwendung
der Erscheinungen im konvergenten Licht eine Förderung er-
fahren, die mir nicht ohne praktische Bedeutung zu sein scheint .
Sollte diese Auffassung von den Fachgenossen geteilt werden, so
möchte ich Vorschlägen, die bisherige Art der Angaben über die
Beobachtungen im konvergenten Licht abzuändern oder zu er-
gänzen. Zur Erläuterung sei an den üblichen Gang einer Alineral-
bcstimmung unter dem Mikroskop angeknüpft.
Der Forscher, der beim Mikroskopieren auf ein unbekanntes
Alineral stößt, wird bei einiger Erfahrung schon gewisse Ver-
mutungen hegen und in seiner Diagnose bald nur mehr zwischen
wenigen Mineralien schwanken. In einem solchen Stadium der
Bestimmung geben ihm die Daten der RosENBUscHsc-hen ,,Hilfs-
tabellen für mikroskopische Mineralbestimmungen" die nötigen
Anhaltspunkte zur Entscheidung. Diese Tabellen enthalten zahl-
reiche Konstanten, von denen die einen häufiger, die andern seltener
gebraucht werden. Zu den charakteristischen Konstanten, die sich,
wie mir die Literatur sagt, bei der Diagnose keiner besonderen
Beliebtheit erfreuen, gehört der Achsenwinkel 2 V. Seine Zurück-
* Während des Drucks ist über diese Awi-Systeme auch eine schon
im Oktober 1917 verfaßte Notiz von Herrn Dr. A. EnRiNOHAus, wissen-
schaftlichem Mitarbeiter der Firma R. Winkel in Göttingen, im Neuen Jahrb.
f. Min. etc. 1919, 1—G erschienen.

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