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Wülfing, Ernst; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1919, 5. Abhandlung): Numerische Apertur und Winkel der optischen Achsen — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.36495#0014
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14 (A.5)

E.A. WüLFiNG:

Ordnet man nach diesen fünf Apertur bereichen die 306 Achsen -
winkel der 115 Mineralien, so findet man, daß innerhalb der
einzelnen Bereiche folgende Anzahl von Achsenwinkeln und
Mineralien zu überblicken sind:

Numerische
Apertur
Über der spitzen Bisektrix
Über der stumpfen Bisektrix
Anzahl der
Achsenwinkel
Anzahl der
Mineralien
Anzahl der
Achsen winkel
Anzahl der
Mineralien
0.85
88
4L
0
0
0.97
110
81
0
0
1.29
154
115
36
33
1.40
154
115
65
61
1.50
154
115
98
86

Diese Statistik führt u. a. zu dem praktischen Ergebnis, daß man
sich zur Beobachtung der spitzen Achsenwinkel auch bei den
schwierigsten Fällen der Awi-Systeme mit Wasser a!s Immer-
sionsflüssigkeit bedienen kann; die einzige Ausnahme macht
hier der Goethit mit seiner ungewöhnlichen Lichtbrechung von
ß = 2.5. .. Man braucht also nicht notwendig die unbequemen höher
brechenden Immersionsflüssigkeiten anzuwenden, sondern kann
auch bei den größten spitzen Achsenwinkeln, wo 2 V = 90° ist, wie bei
Anthophyllit, Piemontit, Olivin, Bronzit, Rosenbuschit, oder bei
Diaspor und Staurolith, wo 2 nahezu 90° erreicht, in Wasser
beobachten. Ferner ersieht man aus der obigen Statistik, daß die
Achsenbilder über der stumpfen Bisektrix nur mit Immer-
sionen zu beobachten sind, und daß man hier im äußersten Fall
für U = 1.50 die Beobachtung an 86 von den 115 Mineralien durch-
führen kann. In Luft ist kein einziger stumpfer Achsenwinkel
zu überblicken; es müßte ja sonst für den Grenzfall 2V = 90°
der Brechungsexponent ß = 1.414 werden (U = 1.00 = ßsin45°), was
bisher bei keinem Mineral beobachtet wurde.
 
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