18 (A.5) E.A. WüLFiNG: Numerische Apertur und Winkel usw.
Alineralien kann deren Bestimmung erleichtert werden. — Obgleich
U eine verwickelte Größe ist, die sich aus dem Produkt von Licht-
brechung ß und sin V zusammensetzt, ist sie doch vom Mikro-
skopiker bequemer zu verwerten als die einfache Größe des Achsen-
winkels 2 V. Der Diagnostiker muß sich nur im Anschluß an
seine Vermutungen und mit Hilfe der U-Werte in der Tabelle
S. 8 — 12 über das zur Beobachtung erforderliche Instrumentarium
orientieren. Die Konstante U in dieser Tabelle sagt ihm dann
sofort, unter welchen Betrag die numerische Apertur seines Linsen-
systems nicht hcrabsinken darf, wenn er damit noch die nötige
Übersicht des Achsenbildes erreichen will, und er weiß von vorn-
herein, ob die Erscheinung sich den ihm zur Verfügung stehen-
den Objektiven nicht entzieht. Er ist also allen tastenden Ver-
suchen enthoben, die bei den Beobachtungen im konvergenten
Licht so oft zu Enttäuschungen führen. Selbst die negative
Aussicht gibt diesem Untersuchungsverfahren eine gewisse Sicher-
heit, die dem Mißerfolg eines Experiments entschieden vorzu-
ziehen ist.
Der Ersatz einer sinnlich gut vorstellbaren Größe, wie sie
in einem Winkel vorliegt, durch die zunächst ziemlich abstrakt
erscheinende Zahl der numerischen Apertur, wird ihrer Einfüh-
rung anfangs hinderlich sein. Dieser Zustand dauert indessen nur
so lange, als man hinter der abstrakten Zahl noch nicht ihre
hervorragend praktische Bedeutung erkannt hat, was schon nach
kurzer Benutzung einzutreten pflegt.
Heidelberg, den 11. Januar 1919.
Alineralien kann deren Bestimmung erleichtert werden. — Obgleich
U eine verwickelte Größe ist, die sich aus dem Produkt von Licht-
brechung ß und sin V zusammensetzt, ist sie doch vom Mikro-
skopiker bequemer zu verwerten als die einfache Größe des Achsen-
winkels 2 V. Der Diagnostiker muß sich nur im Anschluß an
seine Vermutungen und mit Hilfe der U-Werte in der Tabelle
S. 8 — 12 über das zur Beobachtung erforderliche Instrumentarium
orientieren. Die Konstante U in dieser Tabelle sagt ihm dann
sofort, unter welchen Betrag die numerische Apertur seines Linsen-
systems nicht hcrabsinken darf, wenn er damit noch die nötige
Übersicht des Achsenbildes erreichen will, und er weiß von vorn-
herein, ob die Erscheinung sich den ihm zur Verfügung stehen-
den Objektiven nicht entzieht. Er ist also allen tastenden Ver-
suchen enthoben, die bei den Beobachtungen im konvergenten
Licht so oft zu Enttäuschungen führen. Selbst die negative
Aussicht gibt diesem Untersuchungsverfahren eine gewisse Sicher-
heit, die dem Mißerfolg eines Experiments entschieden vorzu-
ziehen ist.
Der Ersatz einer sinnlich gut vorstellbaren Größe, wie sie
in einem Winkel vorliegt, durch die zunächst ziemlich abstrakt
erscheinende Zahl der numerischen Apertur, wird ihrer Einfüh-
rung anfangs hinderlich sein. Dieser Zustand dauert indessen nur
so lange, als man hinter der abstrakten Zahl noch nicht ihre
hervorragend praktische Bedeutung erkannt hat, was schon nach
kurzer Benutzung einzutreten pflegt.
Heidelberg, den 11. Januar 1919.