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Vogt, Heinrich; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1919, 9. Abhandlung): Gesetzmäßigkeiten bei Doppelsternveränderungen — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.36499#0007
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Gesetzmäßigkeiten bei Doppelsternveränderlichen.

(A. 9) 7

große Zahl von Sternen die A-Klasse nur einmal durchläuft. Wie
die Tabelle zeigt, sind alle Z?-Sterne verhältnismäßig sehr hell.
Dies deutet darauf hin, daß nur sehr große Sterne die Z?-Klasse
erreichen, alle anderen aber bereits als A-Sterne in ihrer Entwick-
lung umkehren.)
Von anderen Gesetzmäßigkeiten wären noch zu erwähnen:
1. Die meisten Doppelstern veränderlichen gehören der Spek-
tralklasse A an. Von den beiden Unterabteilungen der A-Klasse
wird die erste stark bevorzugt. Das ist aber wohl nur scheinbar der
Fall. Im allgemeinen muß der Grad der Verfinsterung bei den Ster-
nen der zweiten Abteilung, wo die hellere Komponente nur zum Teil
verdeckt werden kann, ein geringerer sein als bei denen der ersten
Abteilung, wo die Bedeckung eine vollständige sein kann. Infolge-
dessen sind die der zweiten Abteilung angehörenden Veränder-
lichen schwerer als solche zu erkennen, und daher ihre scheinbar
geringere Anzahl. Was die Bevorzugung der ganzen A-Klasse be-
trifft, so ist sie wohl dahin zu deuten, daß der A-Typ tatsächlich
dem durchschnittlichen Alter dieser Doppelsterne entspricht.
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2. Das Verhältnis läuft ungefähr parallel mit oder je
u . . w
mehr sich beide Komponenten in ihrer Größe unterscheiden, um
so verschiedener sind auch ihre Oberflächenhelligkeiten. Dies ist
eigentlich auch selbstverständlich. Die Oberflächenhelligkeit ist
eine Funktion des Entwicklungsstadiums. Je mehr sich aber beide
Komponenten in ihrer Größe oder Masse unterscheiden, um so
mehr werden sie bei gleichem Ursprung mit der Zeit in ihrer Ent-
wicklung, also auch in ihrer Oberflächenhelligkeit auseinander-
gehen.
In ihrem Umkehrstadium (2? oder A) werden die Sterne ver-
hältnismäßig langei verweilen. Deshalb müßte im allgemeinen
für die Sterne der ersten Abteilung, bei denen sich die helle Kom-
ponente am Ende des A- resp. Z?-Stadiums befindet, etwas kleiner
sein als für die Sterne, bei denen sich die helle Komponente am
Anfänge des A- resp. i?-Stadiums befindet. Denn im ersten Falle
haben sich die beiden Komponenten in ihrer Oberflächenhellig-
keit wieder etwas genähert. Es handelt sich hierbei wohl nur um
i Dies trägt auch dazu bei, daß die Mehrzahl der Sterne des Himmels
M- und B-Sterne sind.
 
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