Metadaten

Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1920, 12. Abhandlung): Spaltung und Erwärmung von Metalldrähten und isolierenden Stäben durch elektrische Longitudionalschwingungen: Teil 1 — Heidelberg, 1920

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.36520#0003
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
^X^ährend der letzten Jahre habe ich eine lange Reihe von Ver-
suchen durchgeführt, die von der Zerstäubung metallischer Drähte
durch elektrische Entladung einer Leidener Batterie ausgingen.
Die Menge der Beobachtungen, von denen die vorliegende Zu-
sammenstellung einen Überblick gibt, erweckt besonderes Interesse
dadurch, daß sie das Auftreten elektrischer Longitudinalschwin-
gungen beweisen.
Die Versuchsanordnung war im allgemeinen folgende: ln den
Schließungsbogen, welchen breite Rupferbänder zwischen der inne-
ren und der geerdeten äußeren Belegung einer Leidener Batterie
von 1 — 7 Flaschen und einer maximalen Kapazität von 36000 cm
bildeten, war ein Funkenmikrometer und ein dünner Draht aus
Platin, Gold oder Silber von 0,04 bis 1,4 mm Durchmesser und 10
bis 200 mm Länge eingeschaltet. Die innere Belegung wurde durch
die Funken einer Holtz sehen Influenzmaschine geladen, bis die
Entladung mit einem Funken von 1 bis 8 mm Länge zwischen den
Kugeln des Funkenmikrometers erfolgte und den dünnen Metall-
draht elektrisch zerstäubte.
1. Elektrische Splitter. Durch den Entladungsstrom der
Batterie werden die dünnen Metalldrähte an der Oberfläche und
im Innern geändert; sie quellen und schrumpfen, sie werden ge-
spalten und zerrissen, geschmolzen und verdampft. An nebenein-
anderliegenden Stellen schleudern sie elektrische durchsichtige und
undurchsichtige Splitter ab, die festes, flüssiges und gasförmiges
Metall mitführen. Die Form der Splitter zeigt Bänder, Fäden und
Tropfen mit geraden, runden und spitzen Enden, mit Anschwellun-
gen und runden Kopftropfen, mit glatter oder von kleineren
Splittern ähnlicher Form bedeckter Oberfläche. Die Splitter kenn-
zeichnen sich nach meiner Auffassung deutlich als elektrische
Schau.mmassen mit verschieden schnell erstarrenden Schaum-
kammern und Schaumwänden I. und II. Art, welche elektrisches
Platin-, Gold- oder Silbermohr enthalten können.
Auf den abgeschleuderten Bändern liegen mit Metallmohr
bedeckte Querrippen und Längsstreifen und neben diesen Reihen
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften