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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1920, 12. Abhandlung): Spaltung und Erwärmung von Metalldrähten und isolierenden Stäben durch elektrische Longitudionalschwingungen: Teil 1 — Heidelberg, 1920

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.36520#0005
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Spaltung und Erwärmung von Metaildrähten.

(A.12) 5

2r mm
AW
1,43
+ 35% in 14 Stunden;
-33 % in
68 Stunden
0,56
-20% in 6 Tagen
0,56
- 89 % in 26 Minuten;
+ 94 % in
8 Minuten
0,55
-43% in 20 Minuten;
+ 24% in
180 Minuten
0,1
+ 15% in 1 Minute;
-38% in
8 Minuten
0,04
+ 23 % in 3 Sekunden;
-1% in
60 Sekunden

Als ich in die Nebenschließung eines Drahtes von 0,55 mm Durch-
messer ein Telephon einschaltete, hörte ich % Stunde nach der
elektrischen Zerstäubung Geräusche, welche 3 Minuten andauerten!
Dabei wechselte der Widerstand dieses zerstäubten Drahtes beson-
ders schnell.
Bei Gold- und Silberdraht fehlten die langedauernden Wider-
standsänderungen des Platins, und der Widerstand bleibt nahezu
konstant, sobald bei aufeinander folgenden elektrischen Zerstäu-
bungen desselben Gold- oder Silberdrahtes die größte Widerstands-
abnahme erreicht ist.
Schrumpfen des Drahtes: Gleichzeitig mit der Wider-
standsänderung ruft die elektrische Zerstäubung ein Schrumpfen
des Drahtes hervor. Ein 1 mm starker Platindraht von 693 mm
Länge zeigte nach 6 Entladungen der großen Leidener Batterie
von 7 Flaschen mit 8 mm Schlagweite eine Abnahme des spezifischen
Widerstandes um 4 Prozent und eine Volumenverminderung um
0,38 Prozent.
3. Einfluß der freien Elektrizität auf Oberflächen-
spannung und Bruchstellen. Flüssige Bänder, die bei der
elektrischen Zerstäubung von einem 1 mm starken Platindraht
abgeschleudert werden und die ich als erstarrte eingerollte Zylinder
oder Spiralbänder an der Drahtoberfläche beobachtete, müssen
elektrisch gewesen sein. An der Oberfläche einer Flüssigkeit sam-
melt sich aber die freie Elektrizität an, wobei die elektrischen
Fiüssigkeitsteilchen sich abstoßen und — entgegen der Oberflächen-
spannung, welche die Oberfläche möglichst verkleinert — die Ober-
fläche zu vergrößern suchen. Dementsprechend muß bei den Bän-
dern die freie Elektrizität an der Spitze und an der Außenseite der
Zylinder die größte Dichte gehabt haben, und hier ist die Oberfläche
auch durch die im flüssigen Platin gelösten + oder -Elektronen
am meisten verändert worden, während die Innenseite mit gerin-
 
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