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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1920, 12. Abhandlung): Spaltung und Erwärmung von Metalldrähten und isolierenden Stäben durch elektrische Longitudionalschwingungen: Teil 1 — Heidelberg, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.36520#0008
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8 (A.12)

Cr. QUINCKE:

Werden die elektrischen Metalltropfen von dem Glase wieder
abgeworfen, so bleibt eine dünne Metallschicht auf einer Kreis-
oder Ellipsenfläche zurück, welche im Glase auf der Peripherie und
einem Durchmesser des Kreises Spalten zeigt, die von den longitu-
dinalen elektrischen Schwingungen in den elektrischen Knoten-
flächen des Glases hervorgerufen sind.
Gleichzeitig mit den abklingenden elektrischen Schwingungen
im Metalldraht treten auch elektrische Schwingungen in den isolie-
renden Substanzen der Umgebung, Luft, Glasplatten usw. auf,
welche in Wechselwirkung mit den Schwingungen im Metalldraht
stehen. Der Verlauf der Schwingungen im Metalldraht wird mit-
bestimmt von Material und Dimensionen der isolierenden Substanz,
wie aus meinen früheren Versuchen über Brechung elektrischer
Strahlen eines Vibrators hervorgehtL
Das Glas wird, wie das Metall in den elektrischen Knoten-
flächen gespalten, warm gehämmert, geschmolzen und verdampft.
Fremdschichten im Glase begünstigen, wie beim Metall, die Aus-
bildung elektrischer Partialtöne, welche in diesen Fremdschichten
Knotenflächen haben. Unter diesem Einfluß ändern die dünnen
Lamellen zwischen den flüssigen Spaltwänden durch deren Ober-
flächenspannung ihre Gestalt, wie eine zähflüssige Lamelle in Luft.
Die Schraubenflächen und Schaumwände, überhaupt die
mannigfaltigen Formen der Spalten, welche ich 1914 und 1915^
bei der elektrischen Durchbohrung von Glas beschrieben habe,
finden dadurch ihre volle Erklärung. Die mit dünnen konden-
sierten Metallschichten oder kondensierten elektrischen Emana-
tionen bedeckten Spiralsprünge, welche in langen Glasstreifen über
elektrisch zerstäubten Metalldrähten entstehen und die ich in den
nachfolgenden Abschnitten dieser Mitteilung genauer beschreibe,
sind die durch Oberflächenspannung gekrümmten Knotenflächen
der tiefen elektrischen Partialschwingungen, während die parallelen
Spaltenflächen auf der Oberfläche der Spiralen die Knotenflächen
der höheren elektrischen Partialschwingungen anzeigen. Ihr Ab-
stand wechselt (von 0,7 bis 0,04 mm) periodisch, wie der Abstand
der Bruch- und Schmelzstellen der zerstäubten Metalldrähte.
6. Messung der Schwingungsknoten. Interferenz-
reiter. Bei langen, in freier Luft zerstäubten Metalldrähten über-
^ G. QuiNCKE, Ann. d. Phys. (4) 43. S. 382. 1914; 48. S. 121. 141ff.
1915. Taf. I, II u. Textfigur 7, 10.
 
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