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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1920, 12. Abhandlung): Spaltung und Erwärmung von Metalldrähten und isolierenden Stäben durch elektrische Longitudionalschwingungen: Teil 1 — Heidelberg, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.36520#0010
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10 (A.12)

&. QUINCKE :

7. Quersprünge in horizontalen Glasstreifen über
el. zerstäubten Metall drahten. Horizontale Glasstreifen mit
scharfen Schnitträndern von 300 bis 66 mm Länge, 10 bis 5 mm
Breite und 2,7 bis 1 mm Dicke wurden über dem horizontalen
Metalldraht an 2 dünnen Seidenfäden so aufgehängt, daß die Auf-
hängepunkte auf 1/4 und % der Streifenlänge lagen. Der 0,06 mm
starke Metalldraht von 24 bis 32 mm Länge wurde quer unter dem
Glasstreifen so durchgeführt, daß er ihn in der Mitte berührte und
durch das Gewicht des Glasstreifens gespannt war. Bei der el. Zer-
stäubung des Metalldrahtes wurden die Glasstreifen durch große
Quersprünge senkrecht zu den Längsseiten gespalten; die klaren
Bruchstücke fing ich in einem langen Pappkasten auf, schob sie
auf einem größeren Glasstreifen in die ursprüngliche Lage zusam-
men und schmolz sie an den Seitenrändern mit Paraffin fest, um
den Abstand der Quersprünge von der Berührungslinie des Drahtes
zu messen. Der Abstand, die Reichweite der Quersprünge,
war in verschiedenen Glasstreifen nahezu
0 Vs Vs V4 3/4 Vs Vs 3/5 Vs Ve Ve usw.
der halben Streifenlänge, entsprechend den Knotenflächen longi-
tudinaler, tiefer elektrischer Partialschwingungen, welche in der
Mitte und an den Enden des Glasstreifens Knotenflächen haben.
Auf der unteren Seite der Glasstreifen bildet sich nahe der
Berührungslinie des Drahtes eine glänzende Metallschicht, deren
Ränder auf der Luftseite mit Metallmohr bedeckt sind.
Bei Zerstäubung von Golddrähten lagen im Glase zu beiden
Seiten der Berührungslinie, 0,1 bis 0,25 mm über der unteren
Fläche der Glasstreifen, viele feine Sprünge mit doppelt brechen-
den Wänden oder eingelagerten durchsichtigen Goldschichten; sie
bilden Gruppen neben und hintereinander mit Reichweiten von
1 bis 13 mm und haben die Form von Kugelschalen und Kegeln,
zylindrischen Rinnen und Spiralbändern, die mit Spitzen besetzte
Ränder und in Metallschichten eingelagerte Luftblasen zeigen.
Diese kleinen Sprünge entstehen an den Knotenflächen höherer
el. Partialschwingungen aus ebenen Sprüngen parallel und senk-
recht zu dem Metalldraht, indem deren Wände periodisch stark
elektrisch und durch Oberflächenspannung gekrümmt werden, und
gleichzeitig elektrische Emanationen und Metalldämpfe anziehen.
Die Wände der kleinen feinen Sprünge fließen allmählich zu-
sammen, die Sprünge werden kleiner und sind zuweilen nach Mo-
 
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