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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1920, 12. Abhandlung): Spaltung und Erwärmung von Metalldrähten und isolierenden Stäben durch elektrische Longitudionalschwingungen: Teil 1 — Heidelberg, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.36520#0012
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12 (A.12)

G. QuiNCKE:

Scheiben entsprechen den Glasringen (ventral segments), welche
TyndalP von einer langen, in der Mitte festgehaltenen Glasröhre
abgeschleudert hat, wenn die Glasröhre, mit einem nassen Tuche
gerieben, starke elastische longitudinale Schwingungen machte.
Bei dem eingeschmolzenen Draht ist die Wirkung kräftiger
und es entstehen mehr Endsprünge, als bei lose angedrücktem Draht;
die Endsprünge fehlten bei den Stäben von Hartgummi, Siegel-
lack, Pech, Paraffin, Gelatine, Leim, Holz, welche geringere Elasti-
zität als Glas und Schwefel haben.
Längsspalten hei Zerstäubung auf Glasstreifen. Wenn
ich Drähte in Längsstellung auf der Mitte schmaler, 5 mm breiter
Glasstreifen in freier Luft elektrisch zerstäubte, entstanden Längs-
spalten unter der Berührungslinie der Drähte, bei Gold- und Silber-
draht auch zu beiden Seiten der Berührungslinie auf ^ oder %
der halben Streifenbreite.
Daneben zeigten alle Glasstreifen an den scharfen Rändern
und an den Kanten der Längssprünge viele kleine Quersprünge
und waren zwischen den Längsspalten gehoben, gequollen und ober-
flächlich geschmolzen. Oberfläche, Ränder und das Innere des
Glases wurden am wenigsten durch Platindraht, mehr durch den
Golddraht, am meisten durch den Silberdraht geschmolzen und
verändert.
8. Metalldrähte zwischen gekreuzten Glasstreifen.
Auf einen schmalen Glasstreifen in freier Luft legte ich den dünnen
Metalldraht und überdeckte ihn mit einem zweiten Glasstreifen
von 120 bis 70 mm Länge und 12 bis 6 mm Breite, so daß dieser
quer zum ersten Glasstreifen und mit seiner Mitte über dem Drahte
lag. Dann entstanden bei der elektrischen Zerstäubung in dem
oberen langen Glasstreifen von der Länge 2L große Quer-
sprünge senkrecht zur Oberfläche mit Reichweiten von
0 Vs Vs Vs Vt V4 Vs Vs 3/5L...
und Endsprünge von wenigen Millimetern Abstand, wie in den bifilar
aufgehängten Glasstreifen über dem elektrisch zerstäubten Metall-
draht. Außerdem bildeten sich aber noch schiefe Quersprünge
parallel dem Metalldraht mit kleiner Reichweite von 7 bis 8 mm
aof der unteren und großer Reichweite von 10 bis 16 mm auf der
oberen Eläche des Glasstreifens zu beiden Seiten des Drahtes. Sie
beweisen eine Abnahme der Reichweite oder Wellenlänge, indem

* JoHN TYNDALL, Sound. London 1867. p. 166, fig. 83.
 
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