Zur Kenntnis des untern Trochitenkalkes im nördl. Kraichgau. (A. 13) 29
die Stelle der festen Kalke tritt ein bis mehrere Meter mächtiger
Stoß bröckliger Mergel von gelbgrauer Farbe, in die eine Anzahl
dünner Platten rauchgrauen Kalkes eingeschaltet ist. Bei Nußloch
sind die Mergel von blauer Farbe, doch kommen auch dort Stellen
mit gelber Färbung vor. Da und dort sind in die Mergel kleine
Partien plastischen Tones eingeschaltet. In etwa drei Viertel Höhe
des Komplexes liegt eine 38—42 cm dicke, in zwei Lagen gespal-
tene fossilreiche Kalkbank, die sich in gleichbleibender Mächtig-
keit durch einen großen Teil unseres Gebietes zieht. Ich glaube
diese Bank auch bei Beckstein erkannt zu haben. In einer dortigen
Kalkgrube liegen Bausteine für den Kirchenneubau, die den
Myophorienschichten entnommen sind. Sie weisen die gleiche
Fossilführung auf, wie die vorerwähnte Bank im Kraichgau. Nur
tritt dort TfyoconcAa in Menge auf, die schon von Oster-
burken ab für die Myophorienschichten des Baulandes und Tauber-
grundes bezeichnend ist. Bei Eschelbronn kommt dieses Fossil
in den Myophorienschichten nur vereinzelt vor. Die Bank scheint
nach Westen auszukeilen; schon bei Nußloch fehlt sie.
Der mergelige Horizont der Myophorienschichten nimmt nach
Osten an Mächtigkeit zu. Dieselbe beträgt bei Nußloch 1.76 m;
bei Eschelbronn, Steinsfurt und auf dem Hünerberg etwa 3.90 m.
Für die Gegend von Würzburg gibt BECKENKAMpi für die Myo-
phorienschichten, in die dort allerdings die Hauptkrinitenbank ein-
geschaltet ist, 5.80 m an.
Die Zahl der zwischen den Mergeln liegenden Kalkplatten-
Lagen beträgt bei Eschelbronn 15 — 18. Ein Teil der Platten ist
Träger einer durch großen Beichtum an Individuen ausgezeichneten
Fauna. Als besonders häufig und bezeichnend ist GnrczPin
hervorzuheben, welche die Platten in Masse besiedelt. Eine in
meiner Sammlung befindliche Platte von 20 cm Länge und 14 cm
Breite ist mit rund 200 Gervillien ,,gepflastert". Neben den Ger-
villien findet man in verhältnismäßiger Häufigkeit dfyopAorfn
cn/garG, Lima co^a^a, Pechen c^Gche^ und TGunüG (FeGpec^en)
AGcrGi, wie denn überhaupt die Myophorienschichten als einer der
fossilreichsten Horizonte des Hauptmuschelkalkes gelten und von
jeher durch die Fülle großer, augenfälliger Zweischaler die Auf-
merksamkeit auf sich lenkten. Namentlich begegnet man immer
wieder GercGGa Rociahv, bald in allen Altersstufen durcheinander-
i J. BECKENKAMP, Zur Geologie von Würzburg und Umgebung. Sit-
zungsberichte der physik. u. med. Gesellschaft zu Würzburg. Jahrg. 1916.
die Stelle der festen Kalke tritt ein bis mehrere Meter mächtiger
Stoß bröckliger Mergel von gelbgrauer Farbe, in die eine Anzahl
dünner Platten rauchgrauen Kalkes eingeschaltet ist. Bei Nußloch
sind die Mergel von blauer Farbe, doch kommen auch dort Stellen
mit gelber Färbung vor. Da und dort sind in die Mergel kleine
Partien plastischen Tones eingeschaltet. In etwa drei Viertel Höhe
des Komplexes liegt eine 38—42 cm dicke, in zwei Lagen gespal-
tene fossilreiche Kalkbank, die sich in gleichbleibender Mächtig-
keit durch einen großen Teil unseres Gebietes zieht. Ich glaube
diese Bank auch bei Beckstein erkannt zu haben. In einer dortigen
Kalkgrube liegen Bausteine für den Kirchenneubau, die den
Myophorienschichten entnommen sind. Sie weisen die gleiche
Fossilführung auf, wie die vorerwähnte Bank im Kraichgau. Nur
tritt dort TfyoconcAa in Menge auf, die schon von Oster-
burken ab für die Myophorienschichten des Baulandes und Tauber-
grundes bezeichnend ist. Bei Eschelbronn kommt dieses Fossil
in den Myophorienschichten nur vereinzelt vor. Die Bank scheint
nach Westen auszukeilen; schon bei Nußloch fehlt sie.
Der mergelige Horizont der Myophorienschichten nimmt nach
Osten an Mächtigkeit zu. Dieselbe beträgt bei Nußloch 1.76 m;
bei Eschelbronn, Steinsfurt und auf dem Hünerberg etwa 3.90 m.
Für die Gegend von Würzburg gibt BECKENKAMpi für die Myo-
phorienschichten, in die dort allerdings die Hauptkrinitenbank ein-
geschaltet ist, 5.80 m an.
Die Zahl der zwischen den Mergeln liegenden Kalkplatten-
Lagen beträgt bei Eschelbronn 15 — 18. Ein Teil der Platten ist
Träger einer durch großen Beichtum an Individuen ausgezeichneten
Fauna. Als besonders häufig und bezeichnend ist GnrczPin
hervorzuheben, welche die Platten in Masse besiedelt. Eine in
meiner Sammlung befindliche Platte von 20 cm Länge und 14 cm
Breite ist mit rund 200 Gervillien ,,gepflastert". Neben den Ger-
villien findet man in verhältnismäßiger Häufigkeit dfyopAorfn
cn/garG, Lima co^a^a, Pechen c^Gche^ und TGunüG (FeGpec^en)
AGcrGi, wie denn überhaupt die Myophorienschichten als einer der
fossilreichsten Horizonte des Hauptmuschelkalkes gelten und von
jeher durch die Fülle großer, augenfälliger Zweischaler die Auf-
merksamkeit auf sich lenkten. Namentlich begegnet man immer
wieder GercGGa Rociahv, bald in allen Altersstufen durcheinander-
i J. BECKENKAMP, Zur Geologie von Würzburg und Umgebung. Sit-
zungsberichte der physik. u. med. Gesellschaft zu Würzburg. Jahrg. 1916.