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Bopp, Karl; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1920, 14. Abhandlung): Moritz Cantor: Gedächtnisrede, gehalten im Mathematischen Verein zu Heidelberg am 19. Juni 1920 — Heidelberg, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.36522#0014
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14 (A.14)

KARL Bopp:

seines Alitredakteurs an der Zeitschr. für Alathem. und Physik
Oskar Schlömilch B. M. Hg, 1901, S. 200 und diejenige für
seinen Freund Alaximilian Gurtze, deren wir eingangs schon
gedachten. Die Zentenarfeier der Frneuerung unserer Ruperto-
Karola im Jahre 1903 gab ihm Gelegenheit für die Festschrift
Heidelberger Professoren aus dem 19. Jahrhundert in trefflichen
Strichen das Leben und Wirken von Ferdinand Schweins
und Otto Hesse zu schildern, neben denen er zu Beginn
seiner Lehrtätigkeit noch gewirkt batte. Auch schrieb er für
die Deutsche Literaturzeitung, für welche er im Jahre 1880
schon gearbeitet, und für das Archiv der Mathematik
in den ersten Jahren des neuen Jahrhunderts wertvolle
Referate. Dem Fortschritt der Wissenschaft trugen für die
dritte Auflage des 1. Bandes die Arbeiten Rechnung: ,,Über die
älteste indische Alathematik Archiv VIll.Bd., worin sich
ÜANTOR mit BüRKS Arbeit über die in ihrer Entstehung viel weiter
iusV. und VI. vorchristliche Jahrhundert hinaufrückenden Culva-
sutras und der Frage, ob der Pythagoreische Satz aus Indien
stamme, auseinandersetzte, sowie die weitere: ,,Über die Baby-
lonischen Quadrat - und Kubikwurzeln in der Zeitschr. für
Assyriologie (Straßb. 1907, S. 110 —115) im Hinblick auf die Funde
IliLPRECHTs auf der Pennsylvania-University-Expedition. — Als
ich CvNTOR im Jahre 1900 kennen lernte, war er mit der Rüste
der Reise zum 11. Pariser Kongresse beschäftigt. Drei Kongresse
fanden damals anläßlich der Weltausstellung in Paris statt, der für
Philosophie, wofür ÜANTOR den Vortrag: Origines du Galen 1
infinitesimal ausarbeitete, der eigentliche Mathematikerkongreß,
wofür er das schon genannte Programm: Sur Lhistoriographie
bereit hatte, und der Kongreß für allgemeine Geschichte der
Wissenschaften, wofür die im Zusammenhang mit jener bei Gvuss
gehörtenVorlesungerwähnten,,Beiträgezur Lebensgeschichte
von Gauss" bestimmt waren. GANTOR kam für diese wissenschaft-
lichen Repräsentationspflichten, die er dann ganz besonders auch auf
dem 111. Heidelberger Kongresse (1904) wieder hier in Heidelberg
ausübte, seine großartige Beherrschung der neueren Sprachen sehr
znstatten. Er war ein glänzender Stilist. In der Polemik hatte
seine Schreibweise manchmal den Unterton feiner Ironie, wie in
der Erwiderung,,Phantasie, Alathematik und kein Ende",
in der Deutschen Revue Juni 1903, wo er für die phan-
tasiereiche Gestaltungskraft im Alathematiker eine Lanze brach. Es
 
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