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Deecke, Wilhelm; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1920, 3. Abhandlung): Die Herkunft der west- und süddeutschen Sedimente — Heidelberg, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.36511#0008
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8 (A. 3)

W. BEECKE:

zum Ausdruck gebracht, womit die Skizze des Buntsandsteins auf
S. 1036 zu vergleichen ist, um zu sehen, daß meine Betrachtungen
beachtenswert sind. Nach der Anhydritgruppenzeit setzt die reine
Kalkablagerung, also wohl die Silurerosion kräftig ein. ln solchem
Binnenmeere, wie zur mittleren Trias reichert sich der Alagnesia-
gehalt an, bis ein Eindampfen oder vielleicht schon eine starke
Durchwärmung ganz flachen Wassers auch die Magnesiakarbonate
zum Ausfallen bringt. Daher schalten sich die Wellendolomite
am Beginn des unteren Muschelkalkes ein, ebenso die Orbicularis-
platten, die Zellenkalke und die Plattendolomite der Anhydrit-
gruppe endlich der Trigonodosdolomit am Schlüsse. Für Nordost-
deutschland hatte ich früher eine Beteiligung der mitteldevonischen
Kalke im Baltikum an der Muschelkalksedimentation angenommen
und hin auch heute noch der Meinung, daß daran etwas Wahres
ist; ebenso wird Böhmen durch Abtragung silurisch-devonischer
Schichten hierbei in Frage kommen, nicht aber das süddeutsche
varistische Gebirge, welches damals teils bedeckt war, teils aus
rotliegendem und anderem klastischen Schutt bestand.
Fragen wir uns nun, ob dies ,,Nordseeland" wirklich derartige
Sedimente zu liefern vermochte. Zunächst wäre seine Größe zu
beachten. Diese, nämlich die Fläche zwischen England und Nor-
wegen südlich des noch erkennbaren kaledonischen Faltengebirges
und bis quer über die Doggerbank, also ohne die holländische
Küste zu berühren, mißt 175000 qkm. Die Hälfte Deutschlands
etwa nimmt der Buntsandstein ein, und wenn wir reichlich rechnen,
so daß die Niederlande dazu gezählt wurden dürfen, beträgt sie
150000 qkm. Die Muschelkalksee war größer als das Sandstein-
areal; dafür ist aber die Alächtigkeit ihrer Sedimente durch-
schnittlich erheblich geringer, im Bereich des kaledonischen
Gebirges muß nach den erhaltenen Besten der Oldredschutt sehr
bedeutend gewesen sein, selbst wenn wir die Zahlen aus Schott-
land als lokale Maxima, d. h. Ansammlungen in Löchern auffassen.
GEiKiE spricht von 3000 bis 6000 m, so daß wir es wahrscheinlich
mit einer Serie zu tun haben, die dem altertiären Flysch und der
miozänen Alpennagelfluh in allen Teilen vergleichbar ist, sich in
und vor den Falten aufsammelte und gerade so, wie jetzt seit dem
Miozän der Flysch und seit dem Pliozän die Nagelfluh, einst von der
gehobenen Vorzone des Faltenwurfs in vorgelagerte jüngere Senken
verfrachtet wurde.
Beim Keuper haben wir nun wieder eine lebhaftere Beteili-
 
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