Die Herkunft der west- und süddeutschen Sedimente. (A. 3) 13
alpines Material und ebenso die breite, lange oberbayrisch-helve-
tische Mulde, bis sie sich nach Osten, Norden und Südwesten
entwässerte.
Am einfachsten stellt sich die Sedimentation im Rheintal-
grahen dar. Derselbe riß in einer nach SO geneigten, in sich vari-
stisch gestörten oder verbogenen Tafel auf und schnitt daher die
verschiedensten Sedimente quer. Wir sehen, was ich schon früher
ausführte, in der Rheinpfalz den Meeressand auf Rotliegendem
ruhen und sich aus dessen Trümmern zusammensetzen. Dann
folgen am Nordschwarzwald-Rande oder im Kraichgau Muschel-
kalk und Unterjura in Konglomeraten des Oligozäns, hei Buchs-
weiler im Unterelsaß vorzugsweise mittel jurassische Strandgerölle,
im Ohereisaß hei Rufach und gegenüber im Breisgau die Brandungs-
und Deltaterrassen aus mesozoischen Gesteinen mit Ausnahme
des Buntsandsteins, endlich hei Basel und in der Pfirt die haupt-
sächlich aus oberem Dogger und Malm herstammenden Kalkkiese.
Die nach Süden aufeinanderliegenden immer höheren Schichten
lieferten jeweils am Rheintalgrabenufer die dort im Oligozän
abgesetzten Schotter, das feinere Material wurde hin aus getragen
m diesen Meeresarm und seine abflußlosen Vorläufer, in denen die
700 m mächtige Serie der bunten und streifigen Mergel, der Fisch-
schiefer und des Septarientones daraus entstand. Man sieht, daß
wie der Hauptoolith, die Blauen Kalke und der Muschelkalk die
Gerolle des Küstensaames schufen, so die abgespülten Keupermergel,
Lias- und Doggertone das Grabeninnere erfüllten. Die triadischen
Salze fanden in den unteroligozänen Pfannen des oberen Grabenteiles
ihre erneute Ausscheidung als tertiäre Salzlager. Die gelösten Kalk-
massen schlugen sich nach Absperrung des Grabens in dessen
nördlichen, damals am tiefsten gewordenen und als Reliktensee
übrig gebliebenen Abschnitten während des Oberoligozäns und
Untermiozäns als Cerithien- und Corbiculakalke nieder. Man
könnte sogar noch weiter gehen und nicht ohne Grund Septarienton
und Fischschiefer für amgelagerten Lias der Innenränder bezeichnen,
den Cyrenenmergel vom Keuper herleiten und die jüngsten Kalk-
massen auf Aluschelkalk zurückführen. Demgemäß macht die
Abtragung im Pliozän den Buntsandstein zugänglich, sodaß wir
in der ganzen Länge des Grabens die vielen losen hellen Sande
und die Sandsteinblockmassen an seinen Seiten haben (Ried-
selzer Sande, Dinotheriensande usw.). Das Diluvium bringt
schließlich die Trümmer der kristallinen Kerne, soweit sie bisher
alpines Material und ebenso die breite, lange oberbayrisch-helve-
tische Mulde, bis sie sich nach Osten, Norden und Südwesten
entwässerte.
Am einfachsten stellt sich die Sedimentation im Rheintal-
grahen dar. Derselbe riß in einer nach SO geneigten, in sich vari-
stisch gestörten oder verbogenen Tafel auf und schnitt daher die
verschiedensten Sedimente quer. Wir sehen, was ich schon früher
ausführte, in der Rheinpfalz den Meeressand auf Rotliegendem
ruhen und sich aus dessen Trümmern zusammensetzen. Dann
folgen am Nordschwarzwald-Rande oder im Kraichgau Muschel-
kalk und Unterjura in Konglomeraten des Oligozäns, hei Buchs-
weiler im Unterelsaß vorzugsweise mittel jurassische Strandgerölle,
im Ohereisaß hei Rufach und gegenüber im Breisgau die Brandungs-
und Deltaterrassen aus mesozoischen Gesteinen mit Ausnahme
des Buntsandsteins, endlich hei Basel und in der Pfirt die haupt-
sächlich aus oberem Dogger und Malm herstammenden Kalkkiese.
Die nach Süden aufeinanderliegenden immer höheren Schichten
lieferten jeweils am Rheintalgrabenufer die dort im Oligozän
abgesetzten Schotter, das feinere Material wurde hin aus getragen
m diesen Meeresarm und seine abflußlosen Vorläufer, in denen die
700 m mächtige Serie der bunten und streifigen Mergel, der Fisch-
schiefer und des Septarientones daraus entstand. Man sieht, daß
wie der Hauptoolith, die Blauen Kalke und der Muschelkalk die
Gerolle des Küstensaames schufen, so die abgespülten Keupermergel,
Lias- und Doggertone das Grabeninnere erfüllten. Die triadischen
Salze fanden in den unteroligozänen Pfannen des oberen Grabenteiles
ihre erneute Ausscheidung als tertiäre Salzlager. Die gelösten Kalk-
massen schlugen sich nach Absperrung des Grabens in dessen
nördlichen, damals am tiefsten gewordenen und als Reliktensee
übrig gebliebenen Abschnitten während des Oberoligozäns und
Untermiozäns als Cerithien- und Corbiculakalke nieder. Man
könnte sogar noch weiter gehen und nicht ohne Grund Septarienton
und Fischschiefer für amgelagerten Lias der Innenränder bezeichnen,
den Cyrenenmergel vom Keuper herleiten und die jüngsten Kalk-
massen auf Aluschelkalk zurückführen. Demgemäß macht die
Abtragung im Pliozän den Buntsandstein zugänglich, sodaß wir
in der ganzen Länge des Grabens die vielen losen hellen Sande
und die Sandsteinblockmassen an seinen Seiten haben (Ried-
selzer Sande, Dinotheriensande usw.). Das Diluvium bringt
schließlich die Trümmer der kristallinen Kerne, soweit sie bisher