Über Complikation und Displikation.
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Entscheidung ist für die praktische Musik nicht wichtig, wenigstens
nicht für unsere europäische Musik, bei der in der Chromatik durch
Temperierung und Modulation die feineren Unterschiede der hoch-
differenzierten Töne verwischt sind. Der zarte Blütenstaub der
verfeinerten Melodik ist durch Überwucherung der Harmonik abge-
streift. Bei einer Rückkehr zur verfeinerten Melodik (zum Heil un-
serer Musik) könnte obige Aufgabe wichtig und lösbar werden. —
Diese Andeutungen werden erst verständlich, nach Darlegung der
Studien des Verfassers über Musiklehre, speziell über Melodik.
Bis zur Entscheidung der Frage bleiben wir bei der Auffassung,
daß in der Musik die Normalreihen Nt N2 N3 N4 herrschen. Ob
wohl auch in anderen Gebieten der schaffenden Natur und Kunst
die Combinations-Funktion statt der Complikations-Funktion
eintritt? Es möge hier nur auf die Frage und die Möglichkeit hin-
gewiesen werden. Das nächstliegende Gebiet wäre die Farben-
lehre. Dort dürfte eine Entscheidung nicht zu gewinnen sein. Es
dürfte da an der nötigen Präzision fehlen. Aussichtsvoll ist da-
gegen das Gebiet der Spektrallinien. Diese zeigen die nötige Man-
nigfaltigkeit und Schärfe.
Noch ein paar Worte über Töne und Farben. Im Schema
der Combinations-Funktion geben sie folgende Bilder:
Tonkunst
IV
Farbenkunst
IV
Schale:
0
I
II 111
Schale:
0
I
II
III
—
(?) |
0
p 0
0
—
£)]
0
0
0
0
Dominantik
I
00
1
1 i I i
X
Primitive Stufe
00
1
i
1
i
Anatonik
2
J ](f)
i
Vorblüte
00
2
1
(f)
X
2
Diatonik
| QO
3
G) 1
l
Hochblüte
GO
3
(f)
1
3
Chromatik
00
4
2 1
1
Überfeinerung
00
4
2
3
1 j
Die Bilder sind erst nach eingehenden Darlegungen über Musik
und Farben verständlich. Hier sollen sie nichts weiter sein, als
ein Hinweis.
Wir können das Zusammenlaufen und die Verzweigung (Gabe-
lung) beider Funktionen so andeuten:
No N2 N3 || N4 N5 Nn Noo
gleich gleich gleich gleich }J ungleich ungleich ungleich ungleich
Comb(O) Coinb(l) Comb (2) Comb (3) J ( Comb (4) Comb (5) Comb (n) Comb (oc)
Comb (4) gibt die Zahlenreihe ■ 0 i i • i f 1 f . f • 2 • 3 4 oo
dagegen: 0 J | f i f f f 1 f f f 2. f 3 4 oo
3:
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Entscheidung ist für die praktische Musik nicht wichtig, wenigstens
nicht für unsere europäische Musik, bei der in der Chromatik durch
Temperierung und Modulation die feineren Unterschiede der hoch-
differenzierten Töne verwischt sind. Der zarte Blütenstaub der
verfeinerten Melodik ist durch Überwucherung der Harmonik abge-
streift. Bei einer Rückkehr zur verfeinerten Melodik (zum Heil un-
serer Musik) könnte obige Aufgabe wichtig und lösbar werden. —
Diese Andeutungen werden erst verständlich, nach Darlegung der
Studien des Verfassers über Musiklehre, speziell über Melodik.
Bis zur Entscheidung der Frage bleiben wir bei der Auffassung,
daß in der Musik die Normalreihen Nt N2 N3 N4 herrschen. Ob
wohl auch in anderen Gebieten der schaffenden Natur und Kunst
die Combinations-Funktion statt der Complikations-Funktion
eintritt? Es möge hier nur auf die Frage und die Möglichkeit hin-
gewiesen werden. Das nächstliegende Gebiet wäre die Farben-
lehre. Dort dürfte eine Entscheidung nicht zu gewinnen sein. Es
dürfte da an der nötigen Präzision fehlen. Aussichtsvoll ist da-
gegen das Gebiet der Spektrallinien. Diese zeigen die nötige Man-
nigfaltigkeit und Schärfe.
Noch ein paar Worte über Töne und Farben. Im Schema
der Combinations-Funktion geben sie folgende Bilder:
Tonkunst
IV
Farbenkunst
IV
Schale:
0
I
II 111
Schale:
0
I
II
III
—
(?) |
0
p 0
0
—
£)]
0
0
0
0
Dominantik
I
00
1
1 i I i
X
Primitive Stufe
00
1
i
1
i
Anatonik
2
J ](f)
i
Vorblüte
00
2
1
(f)
X
2
Diatonik
| QO
3
G) 1
l
Hochblüte
GO
3
(f)
1
3
Chromatik
00
4
2 1
1
Überfeinerung
00
4
2
3
1 j
Die Bilder sind erst nach eingehenden Darlegungen über Musik
und Farben verständlich. Hier sollen sie nichts weiter sein, als
ein Hinweis.
Wir können das Zusammenlaufen und die Verzweigung (Gabe-
lung) beider Funktionen so andeuten:
No N2 N3 || N4 N5 Nn Noo
gleich gleich gleich gleich }J ungleich ungleich ungleich ungleich
Comb(O) Coinb(l) Comb (2) Comb (3) J ( Comb (4) Comb (5) Comb (n) Comb (oc)
Comb (4) gibt die Zahlenreihe ■ 0 i i • i f 1 f . f • 2 • 3 4 oo
dagegen: 0 J | f i f f f 1 f f f 2. f 3 4 oo
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