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Haller, Béla; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1911, 15. Abhandlung): Über den Großhirnmantel des Känguruh (Makropus rufus), eine Erklärung für das Fehlen des Balkens — Heidelberg, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.37465#0004
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B. Haller:

man in dieser Ähnlichkeit mit dem Balkenkörper der Piacentalier
einen beginnenden Balken sah, wie dies ja auch mir passierte.
Anders verhält es sich mit der Gestaltung der Großhirnober-
fläche, bezüglich deren eine große Übereinstimmung besteht. Doch
möchte ich mich hier nur darauf beschränken, was sich eben auf
Makropus bezieht, und da vor allem den ausführlichsten Autor
darüber anführen, ZIEHEN nämlich, in dessen Werke auch die
bezügliche Literatur ausführlichst behandelt wird. Diesem Autor
möchte ich bloß LEURET und GRATiOLET (9) voranschicken, weil
ihre Beschreibung die Angaben ZIEHENS gut ergänzt. Sie haben
das ganze Gehirn eines nicht näher bestimmten Makropus von
oben abgebildet (1. c., PI. X) und ganz kurz beschrieben.
Vor der SYLVi'schen Furche befindet sich noch eine andere,
mit dieser parallel ziehende. Über letztere zieht ein Bogengyrus
hin, der sich direkt in jenen über der SYLVi'schen Furche fort-
setzt. Über diesen Bogenfurchen liegt ein dorsomedial der Hirn-
länge nach hinziehender Gyrus, der eben durch jenes Bogen-
furchensystem von dem angegebenen Bogengyrus getrennt ist und
in das Occipitalhirn übergeht. ZIEHENS Beschreibung bezieht
sich auf M. rufus und ualabatus, welche Beschreibung dann durch
jene von M. major, Parryi und derbianus ergänzt wird.
Die Fissura rhinalis lateralis und die aus ihr entspringende
SYLVi'sche Furche dienen als Ausgangsfurchen. Zwei vertikale,
vor und hinter der SYLVi'schen gelegene Furchen erreichen die
Fissura rhinalis lateralis nicht, es sind die Furchen a und ß. —
Die vordere dieser Furchen zieht nach vorne und medianwärts,
doch erreicht sie den medianen Mantelrand nicht. Wie ich es
meine, dürfte dies jene Furche sein, die LEURET und GRATiOLET
als Kreuzfurche bezeichnen. Mächtiger ist die postsylvische Furche.
Sie zieht occipitalwärts und spaltet sich dann zumeist in zwei
Äste. Der hintere Ast zieht occipitalwärts, um dort gespalten
zu enden, der vordere Ast aber bildet einen Bogen über das obere
Ende der SYLVi'schen Furche, um frontalwärts in der Nähe des
Mantelrandes auf diese Weise offen zu enden. Auf die Wieder-
gabe der Beschreibung der vielen unbeständigen Furchen möchte
ich hier verzichten.
Auf der Medianfläche der Hemisphäre begrenzt das einge-
bogene vordere Ende der Fossa rhinalis das Tuberculum olfac-
torium und die äußerlich wenig sichtbare Fissura hippocampi
markiert diesen Gyrus der Ammonsfalte gegenüber. Außer dieser
 
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