Über den Großhirnmantcl des Känguruh (Makropus rufus).
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ähnlich erscheinen wie auf ZIEHENS Abbildung der linken Seite
einer Hemisphäre (1. c., Fig. 38), doch geradeso wie auf dieser
Abbildung ließ sich auch auf jenem Hirn die von mir beschriebene
Abgrenzung der Gehirnbezirke feststellen, wie denn dies ja auch
auf der zitierten Abbildung von LEURET und GRATiOLET mög-
lich ist. Offenbar handelt es sich aber bei unvollkommener
Durchführung der Abgrenzung durch das Furchensystem um
mehr weniger jugendliche Zustände und mit fortschreitender Ver-
größerung der Palliumoberfläche entfalten sich tiefere Furchen,
wie denn auch der Umstand hierfür spricht, daß auch auf dem von
mir untersuchten kleineren Gehirn die hintere SYLVi'sche Furche,
ZIEHENS ß-Furche, die Rhinalfurche nicht erreicht. Ich möchte
weiter unten auf diese Zustände noch zurückkommen und will
hier nur, bevor die Architektonik des Mantels erörtert werden
soll, das Ouerkommissurensystem des Großhirnpalliums
besprechen.
Ich habe bei meinen in Formolalkohol gut gehärteten Prä-
paraten auch bei Lupenvergrößerung nicht den Eindruck von
der oberen Kommissur gewinnen können, daß sie aus zwei über-
einandergelagerten Schenkeln bestünde, wie dies allgemein an-
gegeben wird. Nur ist diese Kommissur im Gegensatz zu jener
der Monotremen nach frontalwärts zu nicht abgerundet, eben
nicht begrenzt (Fig. 1. cam). Nach hinten, der Epiphyse zu,
ragt sie indessen mit ovaler Begrenzung vor, wie dies ja all-
gemein angegeben wird. Die beiden übereinanderlagernden
Schenkel mögen indessen bei reiner Alkoholhärtung vorgetäuscht
werden, indem der Hilusteil, der aber keine Ouerfasern führt, stark
schrumpft. So ließ ich mich einstens bei Phascolomys durch
Längsschnitte eines alkoho!gehärteten Präparates auch täuschen.
So wie angegeben, liegt diese Kommissur über der gut um-
randeten, im Querschnitt ovalen Vorderkommissur (ca), von ihr
nur mediosagittalwärts durch das sogenannte hintere Ringbündel
(Fig. 5. caa) getrennt, wo sich eben diese Faserung beiderseitig
befindet.
Über das richtige Verhalten der oberen Kommissur können
aber nur markscheidengefärbte sagittale Längsschnitt- und Quer-
schnittserien Aufschluß erteilen.
Wie eben die mediosagittal geschnittenen Serien zeigen, be-
steht die obere Kommissur aus einem Rinden- und einem Hilus-
teil (Figg. 5. 6. cam), wobei der Rindenteil die Kommissur frontal-
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ähnlich erscheinen wie auf ZIEHENS Abbildung der linken Seite
einer Hemisphäre (1. c., Fig. 38), doch geradeso wie auf dieser
Abbildung ließ sich auch auf jenem Hirn die von mir beschriebene
Abgrenzung der Gehirnbezirke feststellen, wie denn dies ja auch
auf der zitierten Abbildung von LEURET und GRATiOLET mög-
lich ist. Offenbar handelt es sich aber bei unvollkommener
Durchführung der Abgrenzung durch das Furchensystem um
mehr weniger jugendliche Zustände und mit fortschreitender Ver-
größerung der Palliumoberfläche entfalten sich tiefere Furchen,
wie denn auch der Umstand hierfür spricht, daß auch auf dem von
mir untersuchten kleineren Gehirn die hintere SYLVi'sche Furche,
ZIEHENS ß-Furche, die Rhinalfurche nicht erreicht. Ich möchte
weiter unten auf diese Zustände noch zurückkommen und will
hier nur, bevor die Architektonik des Mantels erörtert werden
soll, das Ouerkommissurensystem des Großhirnpalliums
besprechen.
Ich habe bei meinen in Formolalkohol gut gehärteten Prä-
paraten auch bei Lupenvergrößerung nicht den Eindruck von
der oberen Kommissur gewinnen können, daß sie aus zwei über-
einandergelagerten Schenkeln bestünde, wie dies allgemein an-
gegeben wird. Nur ist diese Kommissur im Gegensatz zu jener
der Monotremen nach frontalwärts zu nicht abgerundet, eben
nicht begrenzt (Fig. 1. cam). Nach hinten, der Epiphyse zu,
ragt sie indessen mit ovaler Begrenzung vor, wie dies ja all-
gemein angegeben wird. Die beiden übereinanderlagernden
Schenkel mögen indessen bei reiner Alkoholhärtung vorgetäuscht
werden, indem der Hilusteil, der aber keine Ouerfasern führt, stark
schrumpft. So ließ ich mich einstens bei Phascolomys durch
Längsschnitte eines alkoho!gehärteten Präparates auch täuschen.
So wie angegeben, liegt diese Kommissur über der gut um-
randeten, im Querschnitt ovalen Vorderkommissur (ca), von ihr
nur mediosagittalwärts durch das sogenannte hintere Ringbündel
(Fig. 5. caa) getrennt, wo sich eben diese Faserung beiderseitig
befindet.
Über das richtige Verhalten der oberen Kommissur können
aber nur markscheidengefärbte sagittale Längsschnitt- und Quer-
schnittserien Aufschluß erteilen.
Wie eben die mediosagittal geschnittenen Serien zeigen, be-
steht die obere Kommissur aus einem Rinden- und einem Hilus-
teil (Figg. 5. 6. cam), wobei der Rindenteil die Kommissur frontal-