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Haller, Béla; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1911, 15. Abhandlung): Über den Großhirnmantel des Känguruh (Makropus rufus), eine Erklärung für das Fehlen des Balkens — Heidelberg, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.37465#0018
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18

B. Haller:

nähme in der zweiten und vierten Schichte ziemlich gleich,
lateralwärts aber erfolgt diese Zunahme nur zugunsten der
zweiten Rindenschichtenlage.
An der Lateralfurche, in der Gegend etwas vor der vorderen
Kommissur (zwischen 4 und 5 auf Textfigur 2), beginnt die der
Furche anliegende Rinde sich stark zu verdicken (Fig. 13.
D, x), bald darauf aber in gleicher Höhe mit der Vorder-
kommissur gleicht sich diese Verdickung mehr weniger aus
(E), gleichzeitig beginnt aber dann die obere Wand der Lateral-
rinne, also die Rinde des Mediangyrus, sich hier in enormer
Weise zu verdicken. Es erhält sich dann diese starke Ver-
dickung während der ganzen Gegend der Großhirnquerkom-
missuren und hört erst mit Reginn der Thalamusgegend auf,
indem es sich allmählich ausgleicht. Diese Verdickung (Text-
figur 5. sng) erfolgt durch die sehr starke Zunahme der zweiten
Schichte (2), wobei die Zellage mit kleinen Sternchen besser
durchsetzt ist wie gewöhnlich, und es tritt darum die dritte
Schichte nicht immer so deutlich hervor wie sonst, sie nimmt
aber darum an Mächtigkeit nicht zu. Ich werde auf diese Stelle
gleich weiter unten nochmals zurückkommen.
Ganz hinten, occipitalwärts, nimmt die Rindenbreite wieder
etwas ah und behält dann überall gleiche Breite, wobei die vier
Rindenlagen stets sehr deutlich zum Ausdruck gelangen
(Textßgur 3).
Die Architektonik des Lateralgyrus ist genauestem die-
selbe wie jene des Mediangyrus, mit dem Unterschiede jedoch,
daß größere Zellen in keiner ihrer deutlichen vier Schichten,
der Plexiformen und der zweiten bis vierten, Vorkommen. Auch
das steht fest, daß auch diese Rinde in der zweiten Längs-
hälfte der Großhirnhemisphäre an Dicke etwas zunimmt, aber
hier nun ausschließlich zugunsten der vierten Schichte,
ohne aber daß in dieser auch die geringste Spur einer Differen-
zierung sich zeigen würde.
Diese Zunahme zeigt sich am mächtigsten an jener bereits
beschriebenen Verdickung der Rinden an der Lateralfurche
vor den beiden Großhirnquerkommissuren (Fig. 13. x. Text-
figur 6. x). Hier erreicht die vierte Schichte das Drei- bis Vier-
fache ihrer früheren Dicke. Weiter kaudalwärts in dieser unter-
halb der Furche gelegenen Verdickung ändert sich aber sozu-
sagen plötzlich das Verhalten der Schichten zueinander, und
 
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