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Klebs, Georg; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1911, 23. Abhandlung): Über die Rhythmik in der Entwicklung der Pflanzen — Heidelberg, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.37466#0056
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Georg Klebs:

schiedenen Verhältnis der beiden Funktionen zu den gleichen
allgemeinen äußeren Faktoren. Es sind quantitative Unterschiede
von diesen, die schließlich entscheiden, ob Wachstum oder Blüten-
bildung eintritt (KLEBS, 1904, S. 546). Die besten Beweise für
diese Auffassungen geben uns die Untersuchungen an einfachen
grünen Algen, deren Geschlechtsprozeß prinzipiell der Blüten-
bildung höherer Pflanzen entspricht. Die geschlechtliche Fort-
pflanzung erfolgt, wenn vorher gut ernährte Algen einem relativen
Mangel an Nährsalzen ausgesetzt werden, während gleichzeitig
im Licht die Produktion organischer Substanz, besonders der
Kohlehydrate, fortgeht. Das vegetative Wachstum wird dabei
eingeschränkt, die Bildung der Geschlechtsorgane geht vor sich.
Wenden wir uns zu den Blütenpflanzen, so zeigen sie in Über-
einstimmung mit den aus der Praxis wie aus Versuchen stam-
menden Beobachtungen eine Förderung der Blütenbildung durch
relative Trockenheit und relativen Nährsalzmangel, während
höherer Gehalt an Wasser und Nährsalzen das vegetative Wachs-
tum befördert. Ebenso kann durch Schwächung des Lichtes,
d. h. Verminderung von Stärke, Zucker u. dergl., bei Algen wie
bei Phanerogamen die geschlechtliche Fortpflanzung nicht zur
Ausbildung kommen, während das Wachstum ruhig erfolgen
kann. Ohne hier näher auf die ganze Frage einzugehen, wollen
wir nur daran festhalten, daß die Blütenbildung gegenüber dem
Wachstum einen gewissen Überschuß an organischem Nähr-
material erfordert, ein Überwiegen der C. Assimilation gegenüber
den vom Boden aufgenommenen Nährsalzen. Diese Anschauung
soll dazu dienen, gewisse Erscheinungen des Blühens tropischer
Bäume besser zu verstehen als es bisher der Fall war.
Unter den zahlreichen einzelnen Erscheinungen will ich
einige wichtige Typen herausgreifen:

1. Wachstum und Blütenbildung wechseln periodisch ab
am gleichen Baum.
Eine Anzahl Bäume sind bekannt, die dies Verhalten auf-
weisen und sämtlich aus einem' Klima mit periodisch wechselnden
Regen- und Trockenzeiten stammen. Es gehören dazu sehr be-
kannte Arten, wie Bow&ua?
nach WRiGTH (1905, S. 474) auch JWT/bRWM- mcMcn,
 
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