Im Spätsommer des Jahres 1910 besuchte ich die zoolo-
gische Station zu RovA/Mo, um die Statocysten der marinen
Mollusken in ihrer verschiedenen Ausbildung kennen zu lernen
und zu untersuchen. Das hauptsächlichste Ergebnis meiner da-
selbst ausgeführten Studien war die durchaus unerwartete Ent-
deckung einer auffallenden Asymmetrie dieser Organe bei den
Vertretern der Gattung PecR%. Es äußert sich diese Asymmetrie
vornehmlich darin, daß die linke Statocyste, also diejenige,
welche der gewöhnlich nach oben gekehrten Seite des Tieres an-
gehört, einen großen Statolithen enthält, während die rechte
zahlreiche kleine sogenannte Statoconien aufweist. Ferner ist
das Sinnesepithel der linken Statocyste weit mehr differenziert,
indem ein Teil seiner Zellen auffällig lange und kräftige Cilien
trägt, während die der anderen Statocyste kurz und zart sind.
Die linke Statocyste ist mit einem Wort stärker entwickelt als
die rechte, was ohne weiteres den Schluß erlaubt, daß sie auch
eine kräftigere Funktion ausübt. Da eine derartige Asymmetrie
der Statocysten bisher in keinem einzigen Falle bekannt war,
schien es mir lohnend zu sein, diese Verhältnisse eingehender zu
untersuchen. Leider sind die Pacife% in Rovzyym nicht allzu
häufig; ich setzte daher im Frühjahr 1911 meine Studien in
ATupe? fort, wo mir ein außerordentlich reiches Material zur
Verfügung stand. Es können hier nur die physiologischen Er-
gebnisse besprochen werden, da die histologische Untersuchung
noch nicht beendet ist.
Statocysten finden sich bei fast sämtlichen Mollusken. Sie
fehlen nur den (ARoMe??-, wo sie höchstwahrscheinlich durch
Rückbildung verloren gegangen sind, sowie einigen aberranten
Vertretern der übrigen Abteilungen. — Ihre Funktion wurde bis-
her hei den LuwePfhrrmcPRrM, die uns hier am meisten inter-
essieren, in keinem einzigen Falle untersucht. Es liegen da-
gegen verschiedene Arbeiten vor über die Statocysten anderer
Molluskengruppen. So wissen wir, daß sie bei den Cep/uRo-
po&n die Orientierung im Raume ermöglichen. Vor allem waren
1*
gische Station zu RovA/Mo, um die Statocysten der marinen
Mollusken in ihrer verschiedenen Ausbildung kennen zu lernen
und zu untersuchen. Das hauptsächlichste Ergebnis meiner da-
selbst ausgeführten Studien war die durchaus unerwartete Ent-
deckung einer auffallenden Asymmetrie dieser Organe bei den
Vertretern der Gattung PecR%. Es äußert sich diese Asymmetrie
vornehmlich darin, daß die linke Statocyste, also diejenige,
welche der gewöhnlich nach oben gekehrten Seite des Tieres an-
gehört, einen großen Statolithen enthält, während die rechte
zahlreiche kleine sogenannte Statoconien aufweist. Ferner ist
das Sinnesepithel der linken Statocyste weit mehr differenziert,
indem ein Teil seiner Zellen auffällig lange und kräftige Cilien
trägt, während die der anderen Statocyste kurz und zart sind.
Die linke Statocyste ist mit einem Wort stärker entwickelt als
die rechte, was ohne weiteres den Schluß erlaubt, daß sie auch
eine kräftigere Funktion ausübt. Da eine derartige Asymmetrie
der Statocysten bisher in keinem einzigen Falle bekannt war,
schien es mir lohnend zu sein, diese Verhältnisse eingehender zu
untersuchen. Leider sind die Pacife% in Rovzyym nicht allzu
häufig; ich setzte daher im Frühjahr 1911 meine Studien in
ATupe? fort, wo mir ein außerordentlich reiches Material zur
Verfügung stand. Es können hier nur die physiologischen Er-
gebnisse besprochen werden, da die histologische Untersuchung
noch nicht beendet ist.
Statocysten finden sich bei fast sämtlichen Mollusken. Sie
fehlen nur den (ARoMe??-, wo sie höchstwahrscheinlich durch
Rückbildung verloren gegangen sind, sowie einigen aberranten
Vertretern der übrigen Abteilungen. — Ihre Funktion wurde bis-
her hei den LuwePfhrrmcPRrM, die uns hier am meisten inter-
essieren, in keinem einzigen Falle untersucht. Es liegen da-
gegen verschiedene Arbeiten vor über die Statocysten anderer
Molluskengruppen. So wissen wir, daß sie bei den Cep/uRo-
po&n die Orientierung im Raume ermöglichen. Vor allem waren
1*