Metadaten

Buddenbrock, Wolfgang von; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1911, 28. Abhandlung): Untersuchungen über die Schwimmbewegungen und die Statocysten der Gattung Pecten — Heidelberg, 1911

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37467#0007
License: Free access  - all rights reserved
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Über die Schwimmbewegungen und die Slatocysten der Gattung Pecten. 7
schließen Mit diesem Bewegungsvorgang, welcher das Tier nach
vorn führt (Richtung T, Fig. 2), ist nun aber das Schwimm-
vermögen der noch keineswegs erschöpft. Es gibt noch
zwei weitere Bewegungsarten, über welche sich indessen in der
Literatur fast keine Angaben vorfinden, und die ich als die
und die unterscheiden will.
Die Fluchtbewegung hat den Zweck, das Tier aus der Nähe
eines von vorn kommenden Feindes zu entfernen und äußert
sich dementsprechend in einem nach hinten gerichteten Sprung.
Sie tritt häufig ein, wenn man die Muschel vorn am Mantelrand
etwa mit einer Nadel reizt. Am sichersten wird sie indessen aus-
gelöst, wenn sich ein großer Asterias oder eine Raubschnecke
dem PgcfeM nähert. Sobald der Seestern mit den Füßchen
seiner Armspitze die Tentakel der Muschel berührt, springt die-
selbe in heftigem Satze nach hinten, soweit sie es nicht vor-


Figur 3. Ftuchtbewegung. Hier und bei den meisten der folgenden
Figuren sind die linke und rechte Körperseite der Muschel mit L und R be-
zeichnet. T Bewegungsrichtung des Tieres, W Richtung des ausströmenden
Wassers.
zieht, in gleicher Richtung (T, Fig. 3) durch das ganze Aquarium
zu schwimmen. Die Bewegungsrichtung ist hier also die um-
gekehrte, wie im erstbesprochenen Falle.
Wie man sich durch direkte Beobachtung leicht überzeugen
kann, liegt dies einfach daran, daß die Mantelsäume, die im
ersten Falle den Mantelraum vorn dicht abschlossen, jetzt durch
die Kontraktion ihrer Muskeln nach innen umgelcgt sind. Das
Wasser kann nun in ausgiebiger Weise nach vorn (in der Rich-
tung W, Fig. 3) herausgespritzt werden, mit dem Erfolge, daß
die Muschel selbst nach rückwärts schwimmt.
Die Umkehrbewegung. Wirft man eine Anzahl R6(Te% in ein
Aquarium, so werden sie in verschiedener Weise untersinken
und je nach der Art ihres Falles auf die rechte oder die linke
Seite zu liegen kommen. Kehrt man nach einiger Zeit zum
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften