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Cohnheim, Otto; Uexküll, Jakob von; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1911, 32. Abhandlung): Die Dauerkontraktion der glatten Muskeln — Heidelberg, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.37470#0009
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Dauerkontraktion der giatten Muskeln.

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Energieaufwand erfordert. Der Sauerstoffverbrauch ist gegenüber
der Ruhe durch das Tragen eines Gewichtes von etwa 40 g auf
das zwölf- bis achtzehnfache gesteigert und er ist von derselben
Größenanordnung wie bei den Versuchen., bei denen die Tiere
im Versuche wirkliche Hebearbeit leisteten. Die Muskulatur des
Blutegels verhält sich also nicht anders als die Skelettmuskulatur
der höheren Tiere. Betrachtet man die Versuche im einzelnen,
so ergeben sich gewisse Abweichungen, von denen es am nächsten
liegt, sie auf den verschiedenen Ernährungszustand der Blutegel
zu beziehen, um den wir uns nicht gekümmert haben. Im großen
und ganzen aber zeigt sich bei Betrachtung der Tabelle IV, daß
der Sauerstoffverbrauch sogar eine deutliche Proportionalität zu
der Größe des zu tragenden Gewichtes aufweist. Pro Tier und
Stunde berechnet, wurden verbraucht:
13 g 6,4 mg
21 „ 6,8 „
24 „ 7,6 „
40 „ 5,4 ,, bis 9,0 mg — 7,7 mg im Durchschnitt
42 „ 5,1 „ bis 10,0 mg — 7,9 mg im Durchschnitt
46 „ 11,2 „
72 „ 12,0 „ .
An den Blutegeln mit ihren durchaus typischen, glatten
Muskeln läßt sich also ohne alle Giftwirkung zeigen, daß die
Dauerkontraktion der glatten Muskeln Energie erfordert, und daß
der Umsatz mit der Last wächst.
 
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