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Nissl, Franz [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1911, 38. Abhandlung): Zur Lehre der Lokalisation in der Großhirnrinde des Kaninchens, 1: Völlige Isolierung der Hirnrinde beim neugeborenen Tiere — Heidelberg, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.37471#0016
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Franz Nissl:

rechter und linker Hemisphäre zu vergleichen, da die linke Hemi-
sphäre in toto viel kleiner ist als die rechte. Dazu kommt noch,
daß die im frischen Zustand blasig abgehobene linke Hemisphäre
bei der Herausnahme des Gehirnes nach dem Abfließen des liquors
einsank. Infolgedessen zeigt die linke Hemisphäre vielfach Schief-
schnitte und es erscheint deshalb die Rinde an vielen Stellen
viel breiter als auf der rechten Seite. Der Thalamus links fehlt,
wurde auch hei der Operation direkt verletzt. Die Regio inno-
minata (W. u. P., Taf. XI, R. in.) und die infundibulargegend


Fig. 3. Frontatschnitt des etwas über 3 Monate atten Tieres u33, bei dem
nach der Geburt die eine Hemisphäre isoiiert wurde.
(Taf. XI, Inf.) ist stark nach oben verschoben, wie das ohne
weiteres aus der Stellung der beiden großen Nervenzellcnkerne
hei X ersichtlich ist, die neben dem dritten Ventrikel sich be-
linden. Diese beiden Kerne X liegen in der Norm stets auf
gleichem Niveau. Die Säule (Cf. de) fehlt links.
Ich mache darauf aufmerksam, daß sich das Ammonshorn
und die fascia dental,a trotz völliger Isolierung der Hemisphäre
prächtig entwickelt haben.
Der Lohns pyriformis und die Inselregion (BuoDMANN, 13—16)
zeigen Besonderheiten, auf die ich hier nicht eingehc. Der Tr. olf.
fehlt links; ebenso der Tr. op.
 
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