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Nissl, Franz [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1911, 38. Abhandlung): Zur Lehre der Lokalisation in der Großhirnrinde des Kaninchens, 1: Völlige Isolierung der Hirnrinde beim neugeborenen Tiere — Heidelberg, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.37471#0032
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Franz Nisst:

Die nächsten sieben Bilder sind sämtlich der area 17 ent-
nommen. Fig. 15 (Taf. XV) ist die Rinde eines neugeborenen
Tieres. Fig. 16 und 17 sind die entsprechenden Stellen eines
operierten Tieres, und zwar desselben, von dem auch die
Fig. 3, 11 und 12 stammen. Fig. 18 und 19 (Taf. XV1I1)
ist von einem Tiere (1910/21) gewonnen, das bald nach seiner
Gehurt am 17. August 1907 operiert und am 5. August 1910
getötet wurde. Fig. 20 und 21 (Taf. XVII) stammen von einem
Tier (1910/43), hei dem am 24. August 1910 einige Stunden nach
seiner Gehurt, die eine Hemisphäre isoliert wurde. Am 1. De-
zember 1910 wurde das Tier getötet. Das Gehirn des letzteren
Tieres wurde in Kalibichromicumlösung gehärtet und nach der
WEiGERT'schen Methode (Modifikation WoLTERS-KuLTSCHiTZKY)
gefärbt. Leider ist die Serie dieses Tieres recht mangelhaft
tingiert. Ich mache gleich hier auf den großen Unterschied in
der Rindendicke der Fig. 20 und 21 gegenüber den bisherigen
Figuren aufmerksam. Dieser Unterschied ist lediglich durch das
Vorbehandlungsmittel bedingt. Gewebe, die in Kalibichromicum-
lösung gehärtet werden, quellen eher etwas, während der im übrigen
von mir benützte 96prozentige Alkohol das Gewebe schrumpfen macht.
In Fig. 15 mache ich darauf aufmerksam, daß beim Neu-
geborenen in area 17 die Schicht IV sich dadurch bemerkbar
macht, daß die Zellen, aus denen sich diese Schicht später ent-
wickelt, in kleinen transversalen Reihen angeordnet sind. Bei
genauer Betrachtung des Photogramms sieht man in der Höhe
der vierten Schicht winzige helle, aber immer nur ganz kurze
Zwischenräume, welche parallel mit der Oberfläche verlaufen.
Fig. 16 und 17 zeigen sofort den großen Unterschied, der
zwischen der isolierten und nicht isolierten Rinde besteht. In
Fig. 17 ist der Zellausfall in Schicht V und VI sehr ausgesprochen;
an den einen Stellen ist der Ausfall enorm, während er an andern
Stellen weit geringer ist. Ich habe bisher nicht feststellen können,
woran das liegt. Man muß natürlich hier auch daran denken,
daß möglicherweise die Gefäßversorgung an Steilen, wo solche
auffallend starke Ausfälle vorliegen, sehr mangelhaft war. Be-
merkenswert bleibt dabei aber der Umstand, daß auch an solchen
Stellen eine Gliazellkernvermehrung durchaus fehlt. Auf be-
sonders starke Ausfälle von Nervenzellen auch in den oberen
Schichten habe ich bereits hei der Besprechung der Fig. 6 hin-
gewiesen. Manchmal findet man den ganzen Rindenquerschnitt
 
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