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Nissl, Franz [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1911, 38. Abhandlung): Zur Lehre der Lokalisation in der Großhirnrinde des Kaninchens, 1: Völlige Isolierung der Hirnrinde beim neugeborenen Tiere — Heidelberg, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.37471#0047
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Zur Lehre der Lokalisation in der Großhirnrinde des Kaninchens. 47

(zwischen VI und Claustrum) undeutlich aus. In der Tiefe der
F. Rh. zeigt sich die Schichtenanordnung am reinsten; freilich
ändert sich dieselbe beim Übergang in die Rinde des Rhinen-
cephalon noch in der Tiefe der Furche. Ich mache übrigens
darauf aufmerksam, daß auch hier wieder das gesetzmäßige
Verhalten der Rindenschichtung, welches ich bei allen von mir
untersuchten Säugetierhirnen konstatieren konnte (auch in der
Rinde des Kleinhirns), auf der Kuppe, den Seitenteilen einer
Windung und in der Tiefe der Furche in klassischer Weise zum
Ausdruck kommt.si) In der Tiefe der F. Rh. ist die Schicht 1
ungemein breit. Sehr deutlich hebt sich die Schicht II ah, die
hier noch immer recht breit ist. Es folgt sodann die sehr schmal
gewordene und nur wenige Zellen enthaltende und deshalb auf
dem Rüde hell erscheinende Schicht 111. Eine vierte Schicht
fehlt. Scharf hebt sich von der hellen Schicht 111 die Schicht V
ah. Ihre großen Nervenzellen rücken am seitlichen Abhang
der Furche immer dichter aneinander, und das Zcllenband, das
hier die Schicht V darstellt, wird auf dem Wege zur Tiefe der
Furche immer schmäler. An der tiefsten Stelle angekommen,
lösen sich ihre Zellen von dem erwähnten Rande los und treten
zerstreut in die Rinde des Rhinencephalons ein. Zwischen der
Schicht V und der Capsula externa sehen wir deutlich zwei Lagen
von Zellen, die in der Hauptsache transversal gestellt sind, eine
innere, dicht an die capsula externa stoßende Schicht, und eine
zellärmere, zwischen letzterer Lage und der Schicht V. Die
innere, zellrcicherc, scheint direkt eine Fortsetzung der Claustrum-
zellen zu sein, die hellere, zellärmere, dürfte nach den Zeit-
formen die Fortsetzung der Schicht VI im engeren Sinne sein.
Verfolgt man an der Hand dieser Darstellung die Verhält-
nisse der Fig. 28, in der die äußere Kapsel ebenfalls klar zutage
tritt, so wird man sich leicht über den Zellausfall in der
isolierten Rinde orientieren können. Ob das Claustrum ein Teil
der Schicht VI ist oder nicht, ist für unsere Zwecke ganz gleich-
giltig. Jedenfalls geht aus der Abbildung klar hervor, daß wir
hier Schicht VI im engem Sinne und das Claustrum nicht von-
einander trennen können, ebenso wie die Tatsache, daß hier der
Zellausfall am stärksten ins Auge springt. Auch darüber besteht
kein Zweifel, daß nächst der Schicht VI )-Claustrum die Zellen

3R Vg). NissL, tV<wro??<?M7ß/irg, Sfilc 474.
 
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