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Franz Nissl:
Besonders merkwürdig sind solche Präparate, bei denen nicht
nur eine Abtrennung der area 29 vom Ammonshorn erfolgt ist,
sondern wo auch der Subicularteil an der Basis mit. dem einge-
rollten Ammonshorn abgeschnitten wurde. (In Fig. 3 ist die
Trennung keine vollständige, man kann sich aber die geschilderte
Situation hier veranschaulichen.) Die Fimbria fehlt vollständig.
Trotzdem finden beide Abschnitte ihren richtigen Platz. Die noch
erhaltenen Teile der area 29 erreichen ihre Stellung am Ammons-
horn; dessen beide Teile vereinigen sich und die Cytoarchitektonik
entspricht durchaus derjenigen der nicht isolierten Seite.
Es ist zweifellos ein großer Mangel bei meinen bisherigen
Untersuchungen, daß die Präparate fast nur mit meiner Zell-
darstellungsmethode behandelt wurden. Allein man wird
diesen Mangel erklärlich finden, wenn man die Fragestellung, von
der ich ausgegangen hin, berücksichtigt. Wer viel experimentiert,
wird es nachempfinden können, daß ich mich hei diesen Ver-
suchen, hei denen man nur einen winzigen Bruchteil der Tiere
durchbringt und zu deren Verwertung doch ein großes Material
notwendig ist, nur mit schwerem Herzen entschließen konnte,
nach erfolgter Sektion, hei der man aber nicht einmal ganz sicher
feststellen kann, ob nicht doch einige Faserverbindungen stehen
geblieben sind, einzelne Gehirne in MüLLER und bis jetzt nur ein
einziges in Formol (zur Untersuchung der Fibrillen!) zu ver-
bringen.
Das Tier, das die Fig. 21 lieferte, zeigt aber, obwohl dessen
Schnitte recht mangelhaft gefärbt sind^), daß trotz unmög-
licher Funktion dennoch auch markhaltige Fasern in der
isolierten Rinde vorhanden sind. Ich habe bereits auf
die Unterschiede zwischen den vorderen und hinteren Teilen
hingewiesen, auch darauf, daß vereinzelte Tangentialfasern in
Schicht I nachweisbar sind. Das Ammonshorn, das, wie ich
schon erwähnt habe, dadurch eine eigenartige Stellung cinnimmt,
daß ich in ihm überhaupt keine Zellausfälle nachweisen konnte,
enthält relativ viele Markfasern, namentlich im Alveus, aber auch
3?) Die schiechte Färbung dieser Serie ist unzweifelhaft auf die be-
treffende Präparation zurückzuführen. Aber es mag sein, daß unsere Technik
der Markscheidenfärbung nicht auf der Höhe steht. Auch sonst habe ich noch
niemals so markfaserreiche Rindenbiider von Kaninchen erhatten, wie sie
ZuNiNO, /owMaf /w M. Bd. XIV, Taf. 1—6, abbiidet,
obschon wir genau dieselbe Technik anwenden.
Franz Nissl:
Besonders merkwürdig sind solche Präparate, bei denen nicht
nur eine Abtrennung der area 29 vom Ammonshorn erfolgt ist,
sondern wo auch der Subicularteil an der Basis mit. dem einge-
rollten Ammonshorn abgeschnitten wurde. (In Fig. 3 ist die
Trennung keine vollständige, man kann sich aber die geschilderte
Situation hier veranschaulichen.) Die Fimbria fehlt vollständig.
Trotzdem finden beide Abschnitte ihren richtigen Platz. Die noch
erhaltenen Teile der area 29 erreichen ihre Stellung am Ammons-
horn; dessen beide Teile vereinigen sich und die Cytoarchitektonik
entspricht durchaus derjenigen der nicht isolierten Seite.
Es ist zweifellos ein großer Mangel bei meinen bisherigen
Untersuchungen, daß die Präparate fast nur mit meiner Zell-
darstellungsmethode behandelt wurden. Allein man wird
diesen Mangel erklärlich finden, wenn man die Fragestellung, von
der ich ausgegangen hin, berücksichtigt. Wer viel experimentiert,
wird es nachempfinden können, daß ich mich hei diesen Ver-
suchen, hei denen man nur einen winzigen Bruchteil der Tiere
durchbringt und zu deren Verwertung doch ein großes Material
notwendig ist, nur mit schwerem Herzen entschließen konnte,
nach erfolgter Sektion, hei der man aber nicht einmal ganz sicher
feststellen kann, ob nicht doch einige Faserverbindungen stehen
geblieben sind, einzelne Gehirne in MüLLER und bis jetzt nur ein
einziges in Formol (zur Untersuchung der Fibrillen!) zu ver-
bringen.
Das Tier, das die Fig. 21 lieferte, zeigt aber, obwohl dessen
Schnitte recht mangelhaft gefärbt sind^), daß trotz unmög-
licher Funktion dennoch auch markhaltige Fasern in der
isolierten Rinde vorhanden sind. Ich habe bereits auf
die Unterschiede zwischen den vorderen und hinteren Teilen
hingewiesen, auch darauf, daß vereinzelte Tangentialfasern in
Schicht I nachweisbar sind. Das Ammonshorn, das, wie ich
schon erwähnt habe, dadurch eine eigenartige Stellung cinnimmt,
daß ich in ihm überhaupt keine Zellausfälle nachweisen konnte,
enthält relativ viele Markfasern, namentlich im Alveus, aber auch
3?) Die schiechte Färbung dieser Serie ist unzweifelhaft auf die be-
treffende Präparation zurückzuführen. Aber es mag sein, daß unsere Technik
der Markscheidenfärbung nicht auf der Höhe steht. Auch sonst habe ich noch
niemals so markfaserreiche Rindenbiider von Kaninchen erhatten, wie sie
ZuNiNO, /owMaf /w M. Bd. XIV, Taf. 1—6, abbiidet,
obschon wir genau dieselbe Technik anwenden.