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Hamburger, Clara; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1911, 4. Abhandlung): Studien über Euglena Ehrenbergii, insbesondere über die Körperhülle — Heidelberg, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.37460#0019
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Studien über Eugtena Ehrenbergii.

lt
Zwischenstreifens das in Fig. 13e dargestellte Bild zeigt, aut
dem man ferner erkennt, daß der Spiralstreif der Wand des
Zwischenstreifs an- oder eingefügt erscheint.
Diese Verhältnisse treten sehr deutlich hervor, wenn man
2—3 Stunden verdaute Häute vorsichtig auswäscht und dann
durch langsames Hinzufügen von DELAFiELDS Haematoxylin
mehrere Stunden färbt. Der Spiralstreifen nimmt dann eine in-
tensiv weinrote Farbe an, der Zwischenstreifen wird weniger
nnd mehr blau gefärbt. Er zeigt sehr häufig eine recht deutliche
alveoläre Struktur, indem er aus einer Längsreihe von Alveolen
zusammengesetzt erscheint, deren Grenzwände identisch sind mit
den früher beschriebenen zarten Querstreifen der Zwischen-
streifen. Der äußere Rand der Zwischenstreifen, an dem die
Verdauung begann, macht meist einen etwas zerfranzten bis
körnigen Eindruck (Fig. 13c). Bei weiter vorgeschrittener Ver-
dauung färben sich die Zwischenstreifen schwächer, lösen sich
manchmal auch los (Fig. 13d) und schwinden immer mehr (Fig. 14),
bis endlich nur die Spiralstreifen Zurückbleiben, die, wie es
scheint, der Verdauung völlig widerstehen. — Nach dem Ver-
halten in Pepsin und Pankreatin war zu vermuten, daß die Sub-
stanz der Zwischenstreifen eine eiweißartige sei; es wurde daher
auch ihr Verhalten gegen Schwefelsäure untersucht. Merkwür-
digerweise stellte sich hierbei heraus, daß konz. (89o/o) Schwefel-
säure ebenso wie 50o/oige (kalt angewendet) die Häute scheinbar
ganz unverändert lassen, die 89o/oige blieb auch nach 8—10 stän-
diger Einwirkung hei einer konstanten Temperatur von 58° ganz
ohne Wirkung, während die 50o/oige hei dieser Temperatur schon
nach Stunde eine sehr merkwürdige Veränderung der Haut
herbeiführte. Die Einwirkung scheint hier von der gleichen Stelle
auszugehen wie hei der Verdauung. Es entwickelte sich nun
aber ein Bild (Fig. 15), welches nur so zu deuten war, daß
die Spiralstreifen unter der Einwirkung der Säure sich längs
gespalten haben, so daß jeder Zwischenstreifen rechts und links
von einer Flälfte des gespaltenen Fadens eingesäumt erscheint;
indem nun der so isolierte Zwischenstreifen sich in der Weise
einrollt, daß seine beiden äußeren Kanten Zusammenstößen, ent-
stehen Bänder, welche den durch Verdauung gewonnenen sehr
ähneln, obgleich ihre Entstehung eine völlig andere ist. Ein
Erteil läßt sich auch hier nur gewinnen, wenn man den Prozeß
zu möglichst verschiedenen Zeiten unterbricht, um so die all-
 
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