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Hamburger, Clara; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1911, 4. Abhandlung): Studien über Euglena Ehrenbergii, insbesondere über die Körperhülle — Heidelberg, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.37460#0021
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Studien über EugleuaEhrenbcrgii.

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fätbtmgein. Läßt mau (Hyoxylsäurc mifSchwefclsätnc auf
dem mit leeren Häuten beschickten Objektträger einige Zeit di-
gerieren, so tritt eine zarte Violettfärbung ein. —
Die MiLLON'sclie Reaktion versagte ganz und auch die übrigen
angewandten gaben, da die Reaktionen hier nur bei stärkster
Vergrößerung sichtbar zu machen sind (Ocul. 12, Obj. 2 nun)
und dann recht zart erscheinen, nicht genügend befriedigende
Resultate.
In Essigsäure von 35" o quillt die Haut nicht; ebenso verhält
sic sich gegen Kalilauge recht indifferent; sie bleibt in einer
Lauge von 35"/o, selbst bei 24stündigem Erwärmen auf 58", un-
verändert. Von schwachen Laugen erwies sich die 5"/oigc als
am wirksamsten; sie rief Quellung der Zwischenstreifen hervor. —
Weder mit Jodjodkalium und Schwefelsäure, noch Kupfer-
oxydammoniak konnte Cellulosereaktion erzielt werden.
Die Versuche ergaben also — übereinstimmend mit KLEBS —,
daß die Haut der jEAreM&eyyyN keine Ccllulosereaktion
zeigt, und daß sie aus zwei verschiedenen Substanzen besteht,
von denen eine leicht verdaut wird, während die andere der
Verdauung widersteht.*)
Nach KLEBS scheinen aber diese beiden Substanzen auf
das Innigste voneinander durchdrungen zu sein, so daß sie nur
chemisch, nicht aber morphologisch voneinander trennbar sind.
Nach den oben mitgeteilten Versuchen hatte ich dagegen den
Eindruck, daß die Spiralstreifen von den Zwischenstreifen che-
misch und morphologisch und, wie ich weiterhin zeigen will,
wohl auch physiologisch zu unterscheiden sind.
Daß die Substanz der Zwischenstreifen den Eiweißstoffen
im allgemeinen zugerechnet werden muß, scheint doch immerhin
sehr wahrscheinlich — wenn sie vorerst auch schwer einer be-

*) Außerdem bestätigen meine Versuche mit rüfcMs, A7. SjUb'o-
yyra und E. äesgs die Ansicht von KLEBS, daß die Membranen der Eugtenaceen
in ihrem chemischen Verhalten eine fortschreitende Reihe darstetten, an
deren einem Ende EM$d<?%a. wüMs steht, deren Membran sich in Schwefel-
säure schon bei geringem Erwärmen leicht löst und sich sehr schnell ver-
dauen läßt, während EMyfe?m EAreMbenyn schon zu den Vertretern der
Gattung Phacus überleitet (welche nach KLEBS sowohl der Schwefelsäure als
auch den Verdauungsflüssigkeiten gegenüber sehr widerstandsfähig sind, was
ich leider nicht Gelegenheit hatte zu untersuchen). —- Ferner ergaben sie
eine fortschreitende Entwicklung der Spiralstreifen und ihrer Widerstands-
fähigkeit gegen chemische Einflüsse.
 
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