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Ramsauer, Carl; Holthusen, Hermann; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1913, 2. Abhandlung): Über die Aufnahme der Radium-Emanation durch das Blut — Heidelberg, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.37625#0011
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Über die Aufnahme der Radium-Emanation durch das Blut. (B. 2) 11

daß die Beeinflussung des Absorptionskoeffizienten jedenfalls
unter 2 % liegt.
III. Die Entaktivierung des Blutes.
Jede Methode zur Messung des Absorptionskoeffizienten,
welche auf der Bestimmung der aufgenommenen Emanation als
solcher beruht, also jede Methode mit Ausnahme der y Strahlen -
Messung, verlangt eine quantitative Abscheidung der Ema-
nation aus dem Blut. Diese Schwierigkeit, welche schon bei
nicht ganz klaren Normallösungen auftritt1,) ist beim Blut beson-
ders groß. Es ist daher notwendig, das Blut in sehr intensive und
langdauernde Berührung mit der Luft zu bringen, außerdem
ist unbedingt die Forderung zu erheben, daß die Vollständigkeit
der Entaktivierung unter den benützten Bedingungen direkt
bewiesen wird. Alle Arbeiten, bei welchen diese Forderung nicht
erfüllt ist, liefern daher in dieser Beziehung, d. h. soweit nicht noch
andere Fehlerquellen hinzukommen, nur einen Minimal wert für
den Absorptionskoeffizienten.
Unser Verfahren bestand darin, daß wir inaktive Luft durch
die Blutprobe des Gefäßes Bl (Fig. 1) perlen ließen und außerdem
das Gefäß in Zeitabständen von 2 bis 3 Minuten sehr kräftig durch-
schüttelten. Den geforderten Beweis, daß das Blut durch dieses
Verfahren innerhalb der von uns innegehaltenen Behandlungs-
zeit von 20 Minuten vollständig entaktiviert wird, haben wir in
drei Formen geführt:
1. Regelrecht entaktiviertes Blut zeigt bei erneutem, voll-
ständig durchgeführtem Messverfahren keine Aktivität mehr.
Dieser Beweis würde nur dann hinfällig sein, wenn das Blut die
Fähigkeit hätte, eine gewisse Menge Emanation dauernd zu binden;
dies erscheint aber nach den Resultaten auf S. 25 kaum denkbar.
2. Inaktivem Blute wurde emanationsfreie Radiumlösung
von bekanntem Gehalt zugesetzt. Nach bestimmter Erholungs-
zeit muß das Blut dann eine bestimmte Menge Emanation ent-
halten, welche bei der relativen Länge dieser Zeit und der innigen
Berührung des Blutes mit der in ihm entstehenden Emanation
jedenfalls so intensiv gebunden wird, wie dies überhaupt denk-
bar ist. Die eigentliche Messung, welche noch besonders durch
einen analogen Versuch mit physiologischer Kochsalzlösung
kontrolliert werden kann, besteht darin, daß die bei einer bestimm-

x) A. Becker u. H.Holthusen. Heidelberger Akad. 1913. A. 6. Abhandlg.
 
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