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Ranke, Otto; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1913, 3. Abhandlung): Neue Kenntnisse und Anschauungen von dem mesenchymalen Synzytium und seinen Differenzierungsprodukten unter normalen und pathologischen Bedingungen: gewonnen mittels der Tanninsilbermethode von N. Achúcarro — Heidelberg, 1913

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37626#0007
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Neue Kenntnisse u. Anschauungen von dem mesenchymalen Synzytium. (B. 3) 7

Nach diesem Schema wird gewöhnlich auch die Gefäß-
adventitia betrachtet. Eine kompliziertere Struktur derselben
finde ich nur bei Held (18) von den Gefäßen des menschlichen
Gehirns und bei P. Snessarew (47) von den Gehirngefäßen des
Menschen und „der niedrigeren Vertebrata“ beschrieben, Held
unterscheidet an den Gehirngefäßen (nach seinem Molybdän-
hämatoxylinverfahren) eine innere Haut der Adventitia („Ad-
ventitia des Gefäßrohres selbst“) von einer äußeren „peri-
vaskulären Intima piae“, die er als Fortsetzung der mit
diesem Namen bezeichnten Strukturelemente der Pia mater
auffaßt: zwischen diesen beiden Häuten beschreibt er (und
bildet in sehr überzeugenden Figuren ab) ein „perivaskuläres
Bindegewebszellnetz, dessen Netzteile teils einfache und proto-
plasmatische Zellanastomosen sind, teils aber verschieden starke
Häutchen und Balken mit einem wechselnden Gehalt an kolla-
genen und elastischen Fasern vorstellen“. Aus diesem plasma-
tischen Netze hat Held (ebenso wie aus dem Gliasynzytium)
die Loslösung von Kernen mit perinukleären Protoplasmateilen
in Form von „Gitterzellen“ unter normalen Verhältnissen be-
obachtet.
Snessarew bestätigte den Befund Helds mittels einer
modifizierten BiELSCHOWSKY’schen Silberimprägnation (46), mit
der er eine doppelte, den adventitiellen Lymphraum zwischen
sich schließende „Fibrillarmembran“ — die „Membrana pro-
pria“ des Gefäßes und die „Membrana terminalis cerebri“,
welche durch „Fibrillenanastomosen“ miteinander verbunden
sind — nacliweisen konnte.
Adventitialstrukturen besonderer ikrt sind als „Adventitial-
anastomosen“, „Cordons unitifs“ an den Kapillaren des nor-
malen Zentralnervensystems von Robertson (40), Cajal (6),
Cerletti (7), Snessarew (47) beschrieben und meist als rein
faserige Bildungen, von Cerletti aber als Fasern enthaltende
Adventitialzellen gedeutet worden.
Die Gitter fasern, die zuerst von Ivupffer in der Leber
(23), später aber auch in der Milz (35), in Thymus (15),
Lymphdrüsen (41), Niere und Nebenniere (52), sowie im Herzen
(32) mittels verschiedenartiger Imprägnations- und Tinktions-
verfahren dargestellt worden sind, haben bisher eine einheitliche
und befriedigende Beurteilung nicht gefunden. Kupffer be-
schrieb sie als ein kernloses, die ganzen Läppchen der Leber
 
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